
Bewerbungen im sozialen Bereich erfordern besondere Aufmerksamkeit, da Empathie, Fachwissen und Zuverlässigkeit eine zentrale Rolle spielen. Mit einer klar strukturierten und professionellen Bewerbung steigern Bewerber ihre Chancen, den gewünschten Arbeitsplatz zu erhalten. Dieser Leitfaden bietet einen Überblick über die wichtigsten Bestandteile einer erfolgreichen Bewerbung für soziale Berufe.
Bewerbung – Deckblatt, Foto und Bewerbungsmappe
Ein ansprechender erster Eindruck ist bei jeder Bewerbung entscheidend. Auch wenn die Regeln im sozialen Bereich oft anders sind als beispielsweise im Finanzwesen, so bilden Deckblatt, Foto und Bewerbungsmappe den Rahmen, in dem Bewerber ihre Professionalität und Sorgfalt unter Beweis stellen. Mit einer passenden und stimmigen Gestaltung dieser Elemente wird eine solide Grundlage für die Bewerbung geschaffen.
Das Deckblatt
Ein Deckblatt verleiht der Bewerbung Struktur und sorgt für einen guten ersten Eindruck. Es enthält idealerweise:
- Den Titel: „Bewerbung als [Stellenbezeichnung]“
- Vor- und Nachname des Bewerbers
- Kontaktdaten wie Adresse, Telefonnummer und E-Mail
- Optional: eine Liste der beigefügten Dokumente
Ein gut gestaltetes Deckblatt sollte übersichtlich sein und die wichtigsten Informationen kompakt präsentieren. Bewerber sollten darauf achten, keine verspielten Designs oder Farben zu verwenden. Seriosität ist hier oberstes Gebot.
Das Bewerbungsfoto
Das Bewerbungsfoto hat eine besondere Bedeutung, da es einen persönlichen Eindruck vermittelt. Es ist allerdings aus Gründen der Gleichberechtigung keine Pflicht mehr und darf von potenziellen Arbeitgebern auch nicht verlangt werden. Wer sich zum Übersenden eines Fotos entschließt, sollte einige hilfreiche Tipps beachten. Die Zeiten, dass ein Bewerbungsfoto in typischer Haltung vor hellblauem Hintergrund geschossen werden muss, sind in vielen Branchen vorbei.
Vielmehr zählt, dass das Foto das transportiert, was der Bewerber beim ersten Eindruck gern vermitteln möchte. Einige Grundregeln gelten allerdings nach wie vor. Das Bewerbungsfoto sollte:
- Professionell (zum Beispiel von einem Fotografen) aufgenommen sein.
- Den Bewerber in gepflegter Kleidung und freundlicher Haltung zeigen.
Ein Lächeln wirkt sympathisch und vermittelt Offenheit – eine wichtige Eigenschaft in sozialen Berufen. Selfies oder zu informelle Hintergründe sollten im besten Fall vermieden werden.
Die Bewerbungsmappe
Die Bewerbungsmappe sollte ordentlich und sauber sein. Elektronische Bewerbungen im PDF-Format sind heute üblich, doch bei postalischen Bewerbungen ist eine hochwertige Mappe sinnvoll. Die meisten Bewerbungsmappen sind in klassischen Farben, wie blau, schwarz oder grau gehalten. Im Sozialen Bereich können je nach Stelle aber auch dezente andere Farben punkten. Zu grell und verspielt sollte eine Bewerbungsmappe dennoch nicht sein. Die darin enthaltenen Unterlagen sollten fehlerfrei und chronologisch sortiert sind.
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Bewerbung – Das Anschreiben / Bewerbungsschreiben
Das Anschreiben ist das Herzstück einer jeden Bewerbung. Es gibt Arbeitgebern einen ersten Eindruck von den beruflichen Kompetenzen und der Motivation des Bewerbers. Besonders im sozialen Bereich sollte das Anschreiben:
- Die persönliche Motivation für die Arbeit in diesem Bereich betonen
- Bezug zur ausgeschriebenen Stelle und den Anforderungen nehmen
- Konkrete Beispiele für relevante Erfahrungen oder Kompetenzen nennen
Mühe beim Anschreiben zahlt sich aus
Personaler kennen in der Regel vorgefertigte Texte aus dem Internet. Bewerber sollten im Anschreiben also gern selbst kreativ werden und die eigenen Erfahrungen, Fähigkeiten und Leistungen wiedergeben. Das verleiht dem Anschreiben eine persönliche Note und vermittelt echtes Interesse an der Stelle.
Lebenslauf
Der Lebenslauf fasst die berufliche Laufbahn übersichtlich und kurz zusammen. Er sollte möglichst auf eine DIN A4 Seiten passen und die wichtigsten beruflichen Stationen auf den Punkt bringen. Für soziale Berufe ist es wichtig, relevante Erfahrungen und Qualifikationen klar hervorzuheben, die für die entsprechende Stelle gefordert werden. Ein tabellarischer Aufbau hat sich bewährt. Dabei sollte der Lebenslauf folgende Elemente enthalten:
- Persönliche Daten: Name, Kontaktdaten, Geburtsdatum
- Berufserfahrung: Chronologische Auflistung der bisherigen Tätigkeiten, beginnend mit der aktuellsten Position. Hier sollten der Arbeitgeber, die Position und die wichtigsten Aufgaben zusammengefasst werden.
- Ausbildung: Angaben zu schulischen und beruflichen Abschlüssen. Hier genügt es sich auf die relevanten Abschlüsse zu beschränken, selten fragen Arbeitgeber etwa nach der Grundschulzeit.
- Weiterbildungen: Besonders im sozialen Bereich sind Fortbildungen zu Themen wie Konfliktmanagement oder Kommunikation oft von Vorteil und dürfen daher gern auch im Lebenslauf hervorgehoben werden.
- Sprach- und EDV-Kenntnisse: Auch Basiskenntnisse können relevant sein, zum Beispiel bei der Dokumentation von Fällen.
Optional können Bewerber ehrenamtliche Tätigkeiten oder besondere Projekte einfügen, die Ihre soziale Kompetenz unterstreichen.
Bewerbung – Anhang, Zeugnisse und Zertifikate
Ein gut strukturierter Anhang rundet die Bewerbung ab. Idealerweise sind die Anhänge in der selben Reihenfolge geordnet, wie auch der Lebenslauf, sodass es die Personalverantwortlichen leicht haben, den entsprechenden Inhalt zu finden. Folgende Unterlagen gehören in den Anhang: Zeugnisse und Zertifikate.
Zeugnisse
Die wichtigsten Arbeitszeugnisse und das Abschlusszeugnis der Ausbildung oder des Studiums sollten unbedingt der Bewerbung angehängt werden. Bei Berufsanfängern sind auch Praktikumszeugnisse hilfreich, um erste Erfahrungen nachzuweisen. Aber Achtung: Hat man bereits mehrjährige Berufserfahrung sind Zeugnisse über die ersten Praktika, die zehn Jahre oder länger zurückliegen, irrelevant.
Zertifikate
Besonders in sozialen Berufen können Weiterbildungszertifikate ein wertvoller Nachweis für spezifische Qualifikationen sein. Dies sind zum Beispiel Zertifikate über:
- Einen absolvierten Erste-Hilfe-Kurse
- Schulungen zu Deeskalationstechniken
- Therapeutische oder pädagogische Fortbildungen
Wenn die Bewerbung digital versendet wird, sollte sichergestellt sein, dass alle Dokumente in einem gut lesbaren Format eingescannt sind.
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Bewerbung – Assessment-Center
Im sozialen Bereich werden zunehmend Assessment-Center eingesetzt, um Bewerber auf ihre Eignung zu prüfen. Diese Verfahren ermöglichen es Arbeitgebern, soziale Kompetenzen, Problemlösungsfähigkeiten und Teamfähigkeit in praxisnahen Situationen zu beobachten. Typische Übungen umfassen:
- Gruppendiskussionen: Hier wird Ihre Kommunikationsfähigkeit und der Umgang mit anderen Teilnehmern oder kritischen Themen bewertet.
- Fallstudien: Es werden praxisrelevante Szenarien, wie zum Beispiel die Lösung eines Konflikts in einer sozialen Einrichtung, bearbeitet.
- Einzelgespräche: Diese ähneln klassischen Vorstellungsgesprächen, sind aber oft intensiver und gezielter auf die ausgeschriebene Stelle ausgerichtet.
Wer zu einem Assessment-Center eingeladen wird, sollte sich im Vorhinein gut vorbeireiten und gegebenenfalls Fachkenntnisse noch einmal auffrischen. Wichtig ist, authentisch und reflektiert zu agieren.
Bewerbung – Onlineverfahren
Digitale Bewerbungsprozesse sind auch im sozialen Bereich auf dem Vormarsch. Besonders bei großen Trägern werden Onlineverfahren eingesetzt, die Folgendes umfassen können:
- Digitale Formulare: Hier werden die Daten in vorgegebene Felder eingetragen. Dabei sollte auf Vollständigkeit geachtet werden.
- Videointerviews: Diese ersetzen oft das klassische Bewerbungsgespräch. Bewerber sollten für eine ruhige Umgebung und funktionierende Technik Sorge tragen.
- Online-Tests: Manche Arbeitgeber führen Persönlichkeitstests oder fachliche Eignungstests durch. Wenn möglich sollten Bewerber solche Test mit ähnlichen Testformaten vorab einige Male üben.
Auch wenn Onlineverfahren effizient sind, bleibt der persönliche Eindruck letztendlich häufig entscheidend. Deswegen sollte man sich nie darauf verlassen, dass der komplette Bewerbungsprozess nur über Onlineverfahren läuft.
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