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Berufsschullehrer zu werden bedeutet einem Beruf nachzugehen, der ein essenzieller Bestandteil des dualen Bildungssystems in Deutschland ist. Im Beruf vermittelt man dabei Fachwissen und gibt pädagogische Unterstützung für Auszubildende, um diese auf die berufliche Praxis vorzubereiten. Der Zugang zum Berufsbild ist vielseitig und erlaubt sowohl den klassischen Weg über ein Lehramtsstudium als auch alternative Quereinstiege. Der steigende Bedarf an Fachkräften in diesem Bereich eröffnet Interessierten zahlreiche Möglichkeiten als Berufsschullehrer tätig zu werden.
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Berufsschullehrer werden – Voraussetzungen
Die Voraussetzungen um Berufsschullehrer zu werden, hängen von den bundeslandspezifischen Regelungen ab, da Bildung in Deutschland Ländersache ist. Grundsätzlich unterscheiden sich die Voraussetzungen je nach vorheriger Ausbildung.
Wer den klassischen Weg über ein Studium geht, braucht in der Regel eine allgemeine oder fachgebundene Hochschulreife. Im Anschluss muss ein Bachelorstudium in dem jeweiligen Unterrichtsfach absolviert werden sowie ein Master für den Bereich Berufsschullehramt. Über den Quereinstieg gibt es allerdings auch alternative Wege sich für diesen Beruf zu qualifizieren.
Besonders gefragt sind Lehrkräfte in sogenannten Mangelfächern wie Informatik, Elektrotechnik oder Metalltechnik. Hier können Bewerber mit beruflicher Erfahrung und entsprechenden akademischen Qualifikationen auch ohne pädagogische Ausbildung gute Einstiegsmöglichkeiten finden.
Berufsschullehrer werden – Lehramtsstudium
Der klassische Weg in die Tätigkeit als Berufsschullehrer erfolgt über ein Lehramtsstudium für berufliche Schulen, das Bachelor- und Masterstudiengang kombiniert. Das Studium gliedert sich in drei Kernbereiche: Fachwissenschaften, Fachdidaktik und Bildungswissenschaften.
Nach dem Bachelorabschluss, der meist sechs Semester dauert, absolvieren Studierende ein viersemestriges Masterstudium, das vertiefte Kenntnisse in der gewählten beruflichen Fachrichtung und einem allgemeinbildenden Zweitfach vermittelt. Beispiele für Fachrichtungen sind Metalltechnik, Elektro- und Informationstechnik oder Sozialpädagogik, während mögliche allgemeinbildende Zweitfächer Mathematik, Englisch oder Deutsch umfassen.
Während des Studiums sind mehrere Schulpraktika integriert, die den angehenden Lehrkräften Einblicke in die Praxis ermöglichen. Diese Praktika umfassen Hospitationen, eigene Unterrichtsversuche und betreuten Unterricht in verschiedenen Schulformen.
Nach dem Masterabschluss folgt ein Vorbereitungsdienst, der auch als Referendariat bezeichnet wird. Dieser dauert je nach Bundesland zwischen eineinhalb und zwei Jahren und schließt mit der zweiten Staatsprüfung ab. Während dieser Phase unterrichten die angehenden Lehrer eigenständig an einer Schule, erhalten jedoch regelmäßige Begleitung durch Mentoren und absolvieren ergänzende Seminare.
Berufsschullehrer werden – Quereinstieg
Der Quereinstieg bietet eine wichtige Möglichkeit, den akuten Lehrermangel an Berufsschullehrern zu lindern. Er richtet sich an Personen, die keine klassische Lehramtsausbildung absolviert haben, jedoch über akademische Qualifikationen und berufliche Erfahrung in einem relevanten Bereich verfügen.
Im Quereinstieg ist meist ein abgeschlossenes Hochschulstudium mit mindestens acht Semestern Regelstudienzeit erforderlich. Das Studium sollte einen direkten Bezug zum geplanten Unterrichtsfach haben. Berufliche Praxis in diesem Fachbereich sowie die Ableitung von zwei Unterrichtsfächern aus dem absolvierten Studium erhöhen die Einstellungschancen.
Nach dem Hochschulabschluss und einiger Berufserfahrung können Quereinsteiger einen Master für den Bereich des Berufsschullehramts absolvieren. Oftmals gibt es hierbei die Option, sich einige Leistungen aus dem vorherigen Studium oder der Praxis anrechnen zu lassen.
Für Personen mit Meistertitel oder einer gleichwertigen beruflichen Qualifikation besteht ebenfalls die Chance, Berufsschullehrer zu werden. Hierfür muss man eine einjährige wissenschaftliche Ausbildung absolvieren sowie einen zweijährigen Vorbereitungsdienst.
In Sachsen können Techniker und Meister, die sich als Berufsschullehrer qualifizieren möchten neben ihrem Studium bereits an Berufsschulzentren tätig sein. Besonders attraktiv ist der Quereinstieg für Ingenieure und Informatiker, da ihre berufliche Expertise in der Vermittlung von praxisnahen Inhalten an Berufsschulen sehr gefragt ist.
Berufsschullehrer werden – Weitere Optionen
Neben den klassischen und alternativen Ausbildungswegen für Berufsschullehrer bieten einige Hochschulen spezielle Studiengänge an, die Theorie und Praxis miteinander verbinden. So ermöglicht der Masterstudiengang „Berufliche Bildung integriert“ an der Technischen Universität München, dass bereits während des Studiums Praxiserfahrung gesammelt wird.
Für Interessierte mit einem technischen oder berufspraktischen Hintergrund gibt es in Sachsen beispielsweise den Zugang über die Ingenieurpädagogik. Dieser Weg kombiniert ein technisches Bachelorstudium mit einem anschließenden Master in Berufspädagogik.
Zusätzlich bieten einige Bundesländer landesspezifische Programme an. So kann man im Rheinland-Pfalz beispielsweise nach seinem Bachelorabschluss in dem jeweiligen Fach und einem Jahr Arbeitserfahrung im entsprechenden Bereich eine Ausbildung zum Fachlehrer absolvieren. Für Personen, die bereits eine Befähigung für ein anderes Lehramt oder als Fachlehrer besitzen, besteht in Rheinland-Pfalz außerdem die Möglichkeit sich mithilfe einer Wechselprüfung für das Lehramt an berufsbildenden Schulen zu qualifizieren.
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