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Die praxisintegrierte Ausbildung zum Erzieher, kurz PiA, hat sich in Deutschland als Alternative zur klassischen Erzieherausbildung etabliert. Diese Ausbildungsform kombiniert theoretischen Unterricht mit umfangreicher Praxiserfahrung, wodurch sie besonders für Personen attraktiv ist, die frühzeitig ins Berufsleben einsteigen möchten. Seit ihrer Einführung im Jahr 2012 hat die PiA Ausbildung dabei weite Verbreitung gefunden und wird mittlerweile in fast allen Bundesländern angeboten.
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Was ist eine PiA Ausbildung?
Die PiA Ausbildung unterscheidet sich wesentlich von der traditionellen Erzieherausbildung. Angehende Erzieher sind von Beginn an in einer sozialpädagogischen Einrichtung angestellt und arbeiten dort in der Regel 15 bis 20 Stunden pro Woche. Parallel dazu absolvieren sie wöchentlich etwa 20 Stunden fachtheoretischen Unterricht an einer Fachschule für Sozialpädagogik. Diese enge Verzahnung von Theorie und Praxis ermöglicht es, das Gelernte unmittelbar in der Arbeit mit Kindern anzuwenden.
Die Ausbildung ist auf drei Jahre angelegt und beinhaltet neben der Tätigkeit in der Stammeinrichtung auch ein mehrwöchiges Praktikum in einer anderen Einrichtung, wodurch ein breiter Einblick in verschiedene sozialpädagogische Arbeitsfelder möglich wird.
Inhaltlich wird den Auszubildenden der gleiche Lehrstoff vermittelt wie bei der klassischen Erzieherausbildung. Die Abschlussprüfung erfolgt in schriftlicher Form sowie gegebenenfalls mündlich und wird je nach Bundesland und Schule durch ein Kolloquium ergänzt.
Voraussetzungen
Interessierte müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllen, um die PiA Ausbildung beginnen zu können. Dazu zählt in der Regel ein mittlerer Schulabschluss sowie entweder eine einschlägige Erstausbildung, wie zum Beispiel Kinderpflege oder Sozialassistenz, oder eine Hochschulzugangsberechtigung kombiniert mit einem Praktikum. In einigen Bundesländern gibt es Sonderregelungen, die auch Quereinsteigern den Zugang erleichtern. Zudem ist ein Ausbildungsplatz in einer sozialpädagogischen Einrichtung zwingend erforderlich, da die praktische Tätigkeit integraler Bestandteil der Ausbildung ist.
Die praxisintegrierte Ausbildung PiA richtet sich an Personen, die eine Karriere in der frühkindlichen Bildung, der offenen Jugendarbeit oder in Horten anstreben. Die meisten Absolventen arbeiten in Kindertagesstätten, aber auch Einsätze in Ganztagsschulen oder Jugendzentren sind Teil der Ausbildung und späteren Berufspraxis.
Dauer und Ablauf
Die Dauer der praxisintegrierten Ausbildung beträgt insgesamt drei Jahre. Während dieser Zeit wechseln sich Theorie- und Praxisphasen je nach Bundesland und Schule in wöchentlichen oder blockweisen Modellen ab. So können sich beispielsweise zwei bis drei Tage Unterricht an der Fachschule mit zwei bis drei Tagen Arbeit in der Einrichtung abwechseln. Während der Schulferien arbeiten die Auszubildenden in Vollzeit in ihrer Einrichtung, wobei sie gesetzlichen Anspruch auf Urlaub haben. Viele Arbeitgeber gewähren zudem Sonderurlaub für die Prüfungsvorbereitung.
Für wen ist eine solche Ausbildung interessant?
Die PiA Ausbildung pass besonders gut zu Personen, die frühzeitig praktische Erfahrungen sammeln und gleichzeitig finanziell unabhängig sein möchten. Vor allem für Quereinsteiger und Quereinsteigerinnen, die sich beruflich neu orientieren wollen, ist sie eine attraktive Option, sowie für Menschen, die bereits in verwandten Berufen wie der Kinderpflege oder Sozialassistenz tätig sind und sich weiterqualifizieren möchten. Auch Schulabgänger, die eine praxisnahe Alternative zur rein schulischen Ausbildung suchen, profitieren von diesem Modell. Dank der engen Verknüpfung von Theorie und Praxis spricht die Ausbildung vor allem diejenigen an, die bereits während der Ausbildung aktiv in einer Einrichtung tätig sein möchten.
Erzieher/in Stellenangebote
PiA Ausbildung – Vergütung
Ein zentraler Vorteil der PiA Ausbildung liegt in der Vergütung. Die Gehälter von Auszubildende sind im Allgemeinen tariflich festgelegt. Einige Träger, die nicht tarifgebunden sind, orientieren sich an den im öffentlichen Dienst gezahlten Gehältern. Zusätzlich gibt es oft Zulagen oder Sonderzahlungen, wie Weihnachtsgeld, was die finanzielle Attraktivität weiter erhöht.
Nachfolgend wird hierbei am Beispiel der Entwicklung der Ausbildungsvergütung für den Bereich Baden-Württemberg dargestellt, welche Verdienstmöglichkeiten bestehen.
PiA Ausbildung – Vergleich mit anderen Möglichkeiten
Die PiA Ausbildung bietet eine gesicherte Vergütung und die Möglichkeit, in verschiedenen Bereichen Praxiserfahrungen zu sammeln. Die klassische Erzieherausbildung erfolgt im Vergleich in den ersten beiden Jahren rein schulisch, während die praktische Phase erst im dritten Jahr beginnt. Bei der praxisintegrierten Ausbildung hingegen ist die Praxiszeit von Anfang an fest in den Ausbildungsalltag integriert.
Diese Vorteile gehen jedoch mit einer hohen Arbeitsbelastung einher. Neben der praktischen Tätigkeit und dem Unterricht bleibt wenig Zeit für Freizeit, da auch die Vor- und Nachbereitung des Unterrichts sowie die Prüfungsvorbereitung bewältigt werden müssen.
Eine andere Möglichkeit, seinen Lebensunterhalt während der Ausbildung zu bestreiten, besteht darin, während der klassischen Erzieherausbildung das sogenannte Aufstiegs-BAföG oder auch das Schüler-BAföG zu beantragen. Vor allem für diejenigen, die sich vor allem wegen der finanziellen Vorteile für die PiA Ausbildung interessieren, ist dieses Modell eine gute Alternative.
Passende Jobs im sozialen Bereich
Passende Jobs als Erzieher findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Stellen als Erzieher, Jobs für Jugend- und Heimerzieher oder Stellenangebote als Pädagoge.
- Nimm die Zukunft an die Hand: PiA-Ausbildung in Baden-Württemberg
https://www.ausbildung-pia.de/... (Abrufdatum 16.01.2025) - Erzieherin / Erzieher in der praxisintegrierten Ausbildung, https://www.caritas-koeln.de/... (Abrufdatum 16.01.2025)
- Pädagogische Fachkräfte verdienen einfach mehr., https://erzieher-in-bw.de/... (Abrufdatum 16.01.2025)
- Die PiA-Ausbildung – der praxisintegrierte Weg zur Erzieherin
https://www.erzieherin-ausbildung.de/... (Abrufdatum 16.01.2025)