Alltagshelfer sind immer dann gefragt, wenn der Alltag für andere zur Herausforderung wird bzw. nicht genügend helfende Hände für einen geregelten Tagesablauf nutzbar sind. Mit diesem Motto lässt sich das Berufsbild “Alltagshelfer” treffend auf den Punkt bringen.
Wer den Film “Ziemlich beste Freunde” gesehen hat weiß, was ein Alltagshelfer alles leisten kann. Ob Schule, Kita oder Betreuung von Senioren: Alltagshelfer arbeiten immer mitten im Leben, sie sind für Menschen unterschiedlichen Alters eine wichtige Stütze. Das Wort “Lückenfüller” bekommt mit diesem gesellschaftlich wichtigen Berufsbild eine völlig neue, überaus positive Bedeutung. Mit der notwendigen gesellschaftlichen Anerkennung wird diese noch positiver. Dieser Artikel beinhaltet alle wichtigen Informationen zur Ausbildung, Weiterbildungsinhalten, Gehalt und Berufsperspektiven.
Was macht man als Alltagshelfer?
Im Zentrum stehen sämtliche Aufgaben, die für die Bewältigung des Lebens- oder Lernalltags notwendig sind. Das können Hilfestellungen in Schulen oder der offenen Ganztagsbetreuung sein, Unterstützung im Kita Alltag oder auch rund um die Betreuung von Senioren, die möglichst lange selbstbestimmt in den eigenen vier Wänden wohnen bleiben möchten.
Nicht nur Lernbegleitung und Haushaltstätigkeiten gehören zum Berufsalltag, sondern auch die Teilnahme an Freizeitaktivitäten. Insofern verspricht die Tätigkeit als Alltagshelfer sehr facettenreiche Perspektiven und alles andere außer Langeweile.
Wie läuft die Ausbildung als Alltagshelfer ab?
Für eine Tätigkeit als Alltagshelfer ist keine gesonderte Ausbildung vorgesehen. Alltagshelfer leisten sofort Hilfe vor Ort und werden in einem kurzen Lehrgang eingearbeitet. Learning by doing lautet das Motto! Abzugrenzen sind Alltagshelfer von Alltagsbegleitern: Hierbei handelt es sich um eine spezielle Ausbildung, die auch medizinische Komponenten berücksichtigt und so das Tätigkeitspektrum erweitert.
Viele Arbeitgeber und Bildungseinrichtungen bieten aber auch für Alltagshelfer Vorbereitungs- bzw. Zertifikatskurse. Insofern gehen Interessenten nicht völlig unvorbereitet in den Berufsalltag. Spätestens beim Vorstellungsgespräch sollte Klarheit über die vorgesehene Weiterbildung herrschen. Pflegekenntnisse und Grundlagen in Erster Hilfe sind in jeder Lebenslage wichtig, nicht nur als Alltagshelfer.
Zugangsvoraussetzungen
Die Hürden bzw. Zulassungsvoraussetzungen sind gering, eine spezielle Vorbildung ist im Regelfall nicht erforderlich. Ein Schulabschluss ist aber als klarer Vorteil zu werten. Den Bildungsweg definiert der Arbeitgeber. Aber auch Alltagshelfer sollten die Chance auf Fortbildung nutzen und aktiv einfordern, um sich in Zukunft weitere Bereiche erarbeiten zu können.
Dauer und Aufbau
Vorbereitungskurse dauern oft nur wenige Tage, viele können berufsbegleitend, mache können sogar online absolviert werden. Daher ist nicht mit einem nennenswerten zeitlichen Vorlauf zu rechnen. Die Tätigkeit als Alltagshelfer ist für alle ideal, die sich eine schnelle berufliche Neuausrichtung wünschen.
Inhalte
In der Einarbeitungsphase lernen die Teilnehmer, wie sie pflegebedürftige Menschen im Alltag bestmöglich unterstützen können. Dabei hängen die Inhalte in erster Linie vom Einsatzort ab. Denn bei der Betreuung von Senioren stehen andere Aufgaben im Fokus als in Kindertagesstätten oder im Schulbetrieb.
Organisatorisches und Grundkenntnisse in Pflege und Hygiene sind für viele Aufgaben unverzichtbar. Viele Inhalte werden direkt im Berufsalltag gelernt, sofern sie durch entsprechende Lebenserfahrung nicht bereits vorhanden sind. Im Einzelfall kommt es auch auf das Alter des Alltagshelfers an.
Passt die Ausbildung als Alltagshelfer zu mir?
Körperlich und emotional sollten Alltagshelfer fit sowie ausgeglichen sein, da die Unterstützung von hilfsbedürftigen Personen nicht zu unterschätzen ist. In Schule und Kita kann es stressig und vor allem laut zugehen, darüber sollte im Vorfeld Klarheit herrschen. Für junge Alltagshelfer kann ein Praktikum ein Weg sein, um sich mit dieser Tätigkeit vertraut zu machen. Organisationstalent, Empathie und Kommunikationsstärke runden die wichtigen Soft Skills von Alltagshelfern ab.
Alltagshelfer – Gehalt in der Weiterbildung
Da es keine einheitlich geregelte Ausbildung gibt, starten Alltagshelfer im Regelfall direkt mit dem vertraglich vereinbarten Gehalt. Etwaige Fortbildungskosten trägt der jeweilige Arbeitgeber, wobei es sich auch um bezahlte Arbeitszeit in der Mehrheit der Fälle handelt. Mit einem finanziellen Engpass ist insofern nicht zu rechnen, was auch für Quereinsteiger im fortgeschrittenen Alter ein interessanter Punkt sein kann.
Alltagshelfer – Gehalt im Berufsleben
Im Berufsleben hängt das Gehalt als Alltagshelfer im Wesentlichen von der Region, vom Alter und Qualifikationshintergrund sowie vom Arbeitgeber ab (private Träger oder das Land für Schulen).
Das Durchschnittsgehalt bewegt sich meistens in einem Rahmen zwischen 25.000 und 30.000 Euro brutto. Tarifbindung sorgt tendenziell für ein höheres Einkommen als Alltagshelfer. Ein Blick in Stellenanzeigen macht deutlich, womit Bewerber konkret rechnen können. Zu beachten ist, dass viele Stellen nur in Teilzeit angeboten werden.
Wie sieht das Berufsleben als Alltagshelfer aus?
Der Berufsalltag hängt immer vom Einsatzgebiet ab. Bei der Seniorenbetreuung geht es um Haushalt, Einkaufen und die Begleitung zu Terminen (Ärzte). In der Kita greifen Alltagshelfer den Erzieherinnen unter die Arme und kümmern sich nicht selten auch um die Küche. In Schulen oder offenen Ganztagsschulen (OGS) unterstützen Alltagshelfer Lehrer im Unterricht oder bei der Bereitstellung von Materialien sowie der Durchführung von Ausflügen etc.
Aufgaben als Alltagshelfer
Die Aufgaben als Alltagshelfer können sehr vielfältig sein. Die folgenden werden aber auf die meisten in Abhängigkeit vom Einsatzort zukommen:
- Haushaltsunterstützung: Putzen, waschen, kochen, einkaufen
- Begleitung bei Terminen oder Freizeitgestaltung
- Unterstützung der jeweiligen Fachkräfte bei anfallenden Aufgaben
- Besorgung und Organisation von Arbeitsmaterialien
- Terminplanung
- Organisation des Tagesablaufs, Ansprechpartner für Lehrer, Erzieher etc.
- Unterstützung von Kindern mit dem Ziel der individuellen Förderung
- Bei Bedarf auch leichte pflegerische Tätigkeiten
Wo kann man als Alltagshelfer arbeiten?
Je nach anvisiertem Aufgabenbereich können Alltagshelfer bei folgenden Arbeitgebern angestellt werden:
- Schulen, offene Ganztagsschulen (OGS)
- Kita, Kinderbetreuung
- Altenheime, Pflegeeinrichtungen
- In Familien, falls ein Kind besondere Unterstützung braucht
- Tagespflegeeinrichtungen, Kurzzeitpflege
- Bei ambulanten bzw. häuslichen Betreuungsdiensten
- In Privathaushalten, oft vermittelt durch eine Agentur
- Selbstständig arbeiten oder eine Agentur für Alltagshilfe gründen
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten entsprechen im Schul- und Betreuungsbereich den jeweiligen Öffnungszeiten bzw. Stundenplänen, hier meist ohne Wochenendarbeit. In der Seniorenbetreuung findet das Meiste auch zwischen Morgen und Nachmittag statt, wobei es auch am Wochenende und nachts zu Einsätzen kommen kann.
Dieses Thema sollte zwecks Planung offen im Vorstellungsgespräch thematisiert werden, um die Vereinbarkeit von Beruf und Familie gewährleisten zu können. Im Falle einer Teilzeitbeschäftigung als Alltagshelfer lässt sich ein höheres Maß an zeitlicher Flexibilität nutzen.
Welche Berufsperspektiven hat man als Alltagshelfer?
Die Berufsperspektiven sind als sehr gut einzustufen, da es durch demografischen Wandel, Fachkräftemangel im sozialen Bereich und den Ausbau der Kinderbetreuung in Zukunft große Herausforderungen geben wird. Ohne Alltagshelfer wird es in vielen gesellschaftlichen Bereichen zu großen Lücken kommen. Die Tätigkeit als Alltagshelfer kann aufgrund geringer Hürden eine guter (Wieder)einstieg sein, auch für eine berufliche Neuausrichtung in einem gefragten Zukunftsbereich.
Fort- und Weiterbildung
Durch Fortbildung werden Alltagshelfer immer mehr Verantwortung auch in der Pflege übernehmen können und sich so auch für besser bezahlte Aufgabenbereiche qualifizieren. Perspektivisch ist in diesem Sinne eine Weiterbildung zum Alltagsbetreuer oder sogar eine Berufsausbildung im sozialen Bereich denkbar. Auch ein berufsbegleitendes Studium (z. B. Pflegemanagement) kann den Weg zu weiteren Karriereschritten ebnen.
Alltagshelfer können das Heft auch selber in die Hand nehmen und sich selbstständig machen. Es besteht auch die Option, ein eigenes Unternehmen im Bereich Alltagshilfe / Seniorenbetreuung zu gründen. Die Nachfrage ist jedenfalls vielerorts vorhanden!
Passende Jobs
Passende Jobs rund um die Betreuung von Menschen gibt es bei Sozialkarriere. Hier gibt es Stellen als Alltagshelfer, Jobs als Alltagsbetreuer und Jobs als Sozialbetreuer.