Wer als Diakon tätig ist, verbindet die seelsorgerische Arbeit mit der Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen in der Gemeinschaft. Diakone sind sowohl in der katholischen als auch in der evangelischen Kirche tätig und übernehmen soziale, pastorale sowie liturgische Aufgaben. Ihre Rolle ist vielfältig und von zentraler Bedeutung in der Gemeindearbeit. Der Weg in diesen Beruf ist geprägt von theologischer Ausbildung, praktischer Erfahrung und einer starken persönlichen Berufung.
Was ist ein Diakon?
Ein Diakon ist ein ordinierter Diener der Kirche, dessen Arbeit darauf ausgerichtet ist, anderen Menschen zu helfen und den Glauben zu fördern. In der katholischen Kirche arbeiten diese Fachkräfte eng mit Priestern zusammen und übernehmen Aufgaben in Gemeinden, karitativen Einrichtungen oder bei Gottesdiensten. Sie spenden Sakramente wie die Taufe, leiten Trauungen und Begräbnisse und verkünden das Evangelium in Predigten. In der evangelischen Kirche umfasst das Tätigkeitsfeld ähnliche Aufgaben, wobei Diakone häufig auch pflegerisch oder religionspädagogisch tätig sind.
Die Arbeit ist in beiden Konfessionen sowohl haupt- als auch nebenberuflich möglich. Die Aufgaben hängen von der Gemeinde und der individuellen Ausrichtung ab. Diakone arbeiten mit Alten, Kranken, Kindern und Jugendlichen und leisten einen wichtigen Beitrag in sozialen und seelsorgerischen Bereichen.
Wie läuft die Ausbildung zum Diakon ab?
Die Ausbildung zum Diakon unterscheidet sich zwischen der katholischen und der evangelischen Kirche. Sie umfasst eine Kombination aus theologischen Studien, praktischen Modulen und persönlicher Vorbereitung.
Die katholische Ausbildung erfolgt meist berufsbegleitend und dauert vier bis fünf Jahre. Teil der Ausbildung ist der Unterricht im Klassenverband sowie im Rahmen von Praktika, bei denen man in die Grunddienste der Kirche eingeführt wird. Zusätzlich kommt im einigen Programmen noch Lernangebote über Online-Plattformen hinzu.
In der evangelischen Kirche umfasst die Ausbildung eine Berufsausbildung in einem Sozial- oder Pflegeberuf sowie eine theologisch-diakonische Weiterbildung.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Für den Dienst als Diakon müssen bestimmte schulische, berufliche und persönliche Voraussetzungen erfüllt werden. In der katholischen Kirche ist ein abgeschlossenes Studium der Theologie oder Religionspädagogik für hauptberuflich tätige Fachkräfte verpflichtend, außerdem ist der Beruf im Katholizismus nur Männern zugänglich. Für Diakone in Teilzeit ist alternativ eine Grund- und Weiterbildung in Theologie, sowie mindestens eine mittlere Reife ausreichend.
Für verheiratete Kandidaten ist das Einverständnis der Ehefrau notwendig und das Mindestalter beträgt 35 Jahre. Unverheiratete Kandidaten müssen sich zum Zölibat verpflichten und mindestens 25 Jahre alt sein. Oftmals haben die Bistümer ein Höchstalter von 55 Jahren für angehende Fachkräfte festgelegt.
In der evangelischen Kirche wird eine Berufsausbildung in einem Pflege- oder Sozialberuf, sowie die Mitgliedschaft in der Kirche vorausgesetzt.
Dauer und Aufbau
Als katholischer Diakon muss man mit einer Ausbildungsdauer von vier bis fünf Jahren rechnen. Davon werden drei Jahre als praktische pastorale Ausbildung absolviert. Man muss in dieser Zeit verschiedene Praktika absolvieren und sollte sich auch darauf einstellen Studienwochen und -wochenenden zu absolvieren. In der evangelischen Kirche beträgt die Dauer der Ausbildung mindestens fünf Jahre.
Inhalte und Abschluss
Die Ausbildung zum Diakon vermittelt umfassende theologische, seelsorgerische und organisatorische Kenntnisse. Diese werden in folgender Tabelle dargestellt:
Inhalte der Ausbildung | Katholische Kirche | Evangelische Kirche |
Theologie und Kirchengeschichte | Grund-und Aufbaukurse Theologie sowie Veranstaltungen zum geistlichen Leben und zur Förderung einer diakonischen Spiritualität | Biblische und systematische Theologie sowie Kirchengeschichte, Diakonik |
Praktika | Diakonatspraktikum | Praxis in Sozial- oder Pflegeeinrichtungen |
Seelsorge und Gesprächsführung | Fokus auf pastorale Praxis | Seelsorge und Gesprächsführung, Beratungsmodelle sowie Ethik, Sozialraumorientierung |
Am Ende der Ausbildung erfolgt die Weihe in der katholischen Kirche bzw. die Einsegnung in der evangelischen Kirche. Dadurch erhält man die Berufsberechtigung als Diakon.
Passt die Ausbildung als Diakon zu mir?
Der Beruf des Diakons erfordert eine starke persönliche Berufung, Einfühlungsvermögen, psychische Belastbarkeit, sowie eine starke Gottesverbundenheit. Organisationstalent, Teamfähigkeit und die Fähigkeit, auf Menschen zuzugehen, sind ebenso essenziell. Der Beruf eignet sich für Personen, die Freude an der Arbeit mit Menschen haben und bereit sind, sich flexibel auf verschiedene Situationen einzulassen.
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Diakon – Gehalt in der Ausbildung
Wer im Rahmen eines evangelischen Diakonats eine reguläre Ausbildung absolviert, erhält in dieser Zeit ein Ausbildungsgehalt, welches in der Regel zwischen 1.100 und 1.600 Euro liegt. Während der theologischen Ausbildung gibt es in der Regel keine Vergütung, jedoch können Kosten für Materialien und Fahrten entstehen.
Diakon – Gehalt im Berufsleben
Das Gehalt von Diakonen variiert je nach Konfession, Beschäftigungsverhältnis und Berufserfahrung. Im katholischen Dienst richtet sich die Vergütung nach der kirchlichen Arbeits- und Vergütungsordnung (KAVO) und beträgt circa zwischen 4.463 bis 6.035 Euro monatlich.
Im evangelischen Dienst hängt das Einkommen von der Anstellung und der jeweiligen Einrichtung ab. In der Regel richtet es sich nach dem Kirchlicher Arbeitnehmerinnen Tarifvertrag (KAT) und beträgt ebenfalls ungefähr zwischen 4.463 und 6.035 Euro monatlich.
Wie sieht der Berufsalltag als Diakon aus?
Der Berufsalltag eines Diakons ist vielseitig und geprägt von sozialen und liturgischen Tätigkeiten. Die Arbeit findet in Gemeinden, sozialen Einrichtungen oder bei Gottesdiensten statt. Diese Fachkräfte begleiten Menschen in schwierigen Lebenssituationen, führen Gespräche, organisieren Gemeindeveranstaltungen und bereiten Gottesdienste vor.
Aufgaben als Diakon
Zu den zentralen Aufgaben gehören die Seelsorge, die Unterstützung hilfsbedürftiger Menschen und die Verkündigung des Glaubens. Diakone assistieren bei Taufen, Trauungen und Begräbnissen, halten Predigten und organisieren karitative Projekte.
Wo kann man als Diakon arbeiten?
Diakone arbeiten in Gemeinden, Schulen, Krankenhäusern, Altenheimen oder Sozialstationen. Auch Tätigkeiten in Jugendheimen, Gefängnissen oder in der Notfallseelsorge sind möglich.
Arbeitszeiten als Diakon
Die Arbeitszeiten eines Diakons sind unregelmäßig und richten sich nach den Bedürfnissen der Gemeinde und der Gottesdienstzeiten. Einsätze an Abenden und Wochenenden sind üblich, ebenso spontane Einsätze in akuten Krisensituationen.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Diakon?
Die Nachfrage nach Diakonen ist in beiden Konfessionen groß, da ihre Aufgaben als essenziell für die Gemeindearbeit gelten. Sie sind sowohl in sozialen Einrichtungen, als auch in Krankenhäusern oder Gefängnissen tätig, arbeiten dabei eng mit Pastoren zusammen und leisten wichtige seelsorgerische Arbeit.
Katholische Diakone werden nach ihrer Weiterbildung im Dienst der katholischen Kirche tätig. Evangelische Diakone arbeiten für die evangelische Kirche und werden neben kirchlichen Aufgaben oftmals auch in der Sozialarbeit oder im pflegerischen Bereich tätig.
Weiterbildung und Fortbildung
Als Diakon hat man vielfältige Möglichkeiten zur Weiterbildung, etwa in der Gemeindearbeit, Jugendarbeit oder Religionspädagogik. Diakone können nach dem Abschluss ihrer Weiterbildung auch ohne Hochschulzugangsberechtigung Studiengänge wie Theologie oder Katholische Theologie besuchen. Diese Qualifikationen können zu höheren Positionen und einem besseren Gehalt führen.
Passende Jobs
Passende Jobs im kirchlichen Umfeld findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Diakon, Jobs als Kirchenmusiker und Jobs als Theologe.