Wer ein duales Studium zur Hebamme absolviert, bekommt in diesem Rahmen eine Kombination aus theoretischem und praktischem Wissen vermittelt und wird so ideal auf den zukünftigen Beruf vorbereitet. Die spätere Tätigkeit als Hebamme umfasst medizinische, soziale und pädagogische Aufgaben und ist in einem stark gefragten Berufsfeld angesiedelt. Dieser Artikel konzentriert sich dabei auf das duale Studium, die zugehörigen Voraussetzungen, Inhalte, Bewerbung und Perspektiven.
Duales Studium Hebamme – Voraussetzungen
Die Zulassung zum dualen Studium als Hebamme erfordert in der Regel eine Hochschulzugangsberechtigung, wie das Abitur oder Fachabitur. Zusätzlich wird oft ein mehrwöchiges Praktikum im Bereich der Geburtshilfe erwartet. Für Bewerberinnen und Bewerber ohne Hochschulzugangsberechtigung gibt es an einigen Hochschulen die Möglichkeit, sich über den Abschluss einer Ausbildung zu qualifizieren und einige Jahre Berufserfahrung in einem verwandten Bereich zu sammeln.
Interessierte, deren Muttersprache nicht Deutsch ist, müssen Deutschkenntnisse mindestens auf dem Niveau B2 vorweisen können. Einige Hochschulen, wie zum Beispiel die Universität Rostock, verlangen darüber hinaus ein C1-Zertifikat. Persönliche Eigenschaften wie Verantwortungsbewusstsein, Empathie und Kommunikationsfähigkeit sind ebenso essenziell. Die endgültige Zulassung erfolgt meist durch die Hochschule oder die kooperierenden Praxiseinrichtungen, die auch die Praxisanteile begleiten.
Duales Studium Hebamme – Aufbau, Inhalt und Dauer
Das duale Studium zur Hebamme verbindet Theorie und Praxis in einem strukturierten Wechsel. Die Ausbildung dauert in der Regel sieben bis acht Semester und findet an Hochschulen sowie in Kliniken oder Geburtshäusern statt. Theoretische Module vermitteln Fachwissen, während praktische Einsätze die Anwendung in realen Situationen fördern. Das Studium endet mit einem Bachelor of Science (B. Sc.) und der Berufszulassung als Hebamme.
Aufbau
Das duale Studium ist in Theorie- und Praxisphasen unterteilt, die sich regelmäßig abwechseln. Die Dauer beträgt in der Regel sieben bis acht Semester, also 3,5 bis vier Jahre. Während der theoretische Teil an Hochschulen oder Universitäten stattfindet, wird die praktische Ausbildung in Kliniken, Geburtshäusern oder anderen medizinischen Einrichtungen absolviert. Die Studienstruktur umfasst verschiedene Module, die thematisch aufeinander aufbauen und sowohl physiologische Grundlagen als auch pathologische Aspekte behandeln. In der Regel wechseln sich theoretische und praktische Inhalte regelmäßig ab, sodass die Studierenden das Gelernte direkt in der Praxis anwenden können.
Inhalte
Im dualen Studium zur Hebamme werden Kompetenzen in der Betreuung von Schwangeren, Müttern und Neugeborenen vermittelt. Die theoretische Ausbildung umfasst außerdem Themen wie Gesundheitsökonomie, rechtliche Grundlagen und Qualitätsmanagement. Ein Schwerpunkt liegt auf der Rolle der Hebamme im familiären Kontext, der Förderung der Eltern-Kind-Bindung und der Erkennung von Kindeswohlgefährdung. Kenntnisse in Erwachsenenpädagogik bereiten auf die Beratung und Anleitung vor. Das Studium schließt mit einer praktischen und theoretischen Prüfung, sowie einer Bachelorarbeit ab. Der Aufbau des Studiums ist hier einmal beispielhaft am Modulplan für den Bachelorstudiengang Hebammenwissenschaft der Universität Rostock dargestellt:
Art des Moduls | Modul | Semester |
Berufsspezifische Module | Biomedizinische Grundlagen | 1 |
Physiologisch verlaufende Geburten | 2 | |
Physiologisch verlaufende Graviditäten | 1 | |
Postpartale Betreuung von Mutter und Kind | 2 | |
Biomedizinische Grundlagen 2 und Embryologie | 2 | |
Präpartale Erkrankungen und Komorbiditäten | 3 | |
Pathologische Geburten und Wochenbett | 3 | |
Notfallmanagement in der Geburtshilfe | 3 | |
Neonatalogie und neonatalogische Notfälle | 4 | |
Organisation, Qualitäts- und Risikomanagement im Berufsleben | 4 | |
Multi-Interprofessionelle Module | Kommunikative Kompetenzen und interprofessionelle Zusammenarbeit | 5 |
Prävention und Gesundheitsförderung, Gesundheitssystem und Ethik | 5 | |
Wissenschaftstransfer; Implementierung von Theorie und Praxis | 6 & 7 | |
Wissenschaftliche Module | Evidenzbasierte Hebammen- und Gesundheitswissenschaft | 4 |
Wahlpflichtmodul | Wahlpflichtbereich | 6 & 7 |
Praxis | Peripartale Handlungskompetenz 1 – Kreißsaal und Externat | 1 |
Peripartale Handlungskompetenz 2 – Kreißsaal und Wochenbettstation | 2 | |
Peripartale Handlungskompetenz 3 – Kreißsaal, Gynäkologie und Wochenbettstation | 3 | |
Peripartale Handlungskompetenz 4 – Kreißsaal, Neonatalogie und Externat | 4 | |
Peripartale Handlungskompetenz 5 - Vertiefung Kreißsaal und Externat | 5 | |
Peripartale Handlungskompetenz 6 - – Kreißsaal, Wochenbettstation und Externat | 6 | |
Bachelorarbeit Hebammenwissenschaft | 7 |
Dauer und Abschluss
Das Studium umfasst insgesamt circa 7.200 Stunden, verteilt auf theoretische und praktische Anteile sowie Selbststudienzeit. Es endet mit dem akademischen Grad Bachelor of Science (B. Sc.) und der staatlichen Berufszulassung als Hebamme.
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Duales Studium Hebamme – Kosten der Ausbildung
Die Kosten für das duale Studium variieren je nach Ausbildungsstätte. An staatlichen Hochschulen bewegen sie sich in der Regel zwischen 150 und 350 Euro pro Semester. Studierende erhalten während des Studiums ein Gehalt, das sich nach dem Ausbildungsjahr staffelt. Darüber hinaus sind finanzielle Unterstützungsmöglichkeiten wie BAföG oder Stipendien für Studierende verfügbar.
Duales Studium Hebamme – Gehalt
Das Gehalt während des Studiums liegt durchschnittlich bei etwa 1.500 Euro pro Monat. Nach dem Studium können Hebammen ein Gehalt von circa 4.100 Euro brutto monatlich erwarten, abhängig von Berufserfahrung und Arbeitsort.
Duales Studium Hebamme – Bewerbung
Die Bewerbung erfolgt häufig direkt bei den jeweiligen Hochschulen und Praxispartnern, wobei Bewerbungsfristen und -modalitäten variieren können. Für einen Beginn im Wintersemester lohnt es sich, sich bereits im Frühjahr über die jeweiligen Fristen zu informieren, um diese nicht zu verpassen.
Duales Studium Hebamme – Aufgaben im Berufsleben
Hebammen betreuen Frauen während der Schwangerschaft, Geburt und im Wochenbett. Dazu gehören pränatale Untersuchungen, die Begleitung bei der Geburt und die Unterstützung bei der Stillberatung. Neben medizinischen Aufgaben spielen auch psychosoziale Aspekte in der Tätigkeit eine große Rolle.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten sind flexibel und richten sich nach den Bedürfnissen der Schwangeren und Mütter. Sie arbeiten also oft auch nachts oder am Wochenende. Insbesondere freiberufliche Hebammen arbeiten häufig auf Abruf.
Einsatzorte
Hebammen sind in Kliniken, Geburtshäusern, Praxen oder als freiberufliche Fachkräfte tätig.
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Duales Studium Hebamme – Perspektiven und Weiterbildung
Nach dem dualen Studium als Hebamme gibt es zahlreiche Weiterbildungsmöglichkeiten. So bietet der Deutsche Hebammenverband beispielsweise eine Online-Lernplattform namens OlGA an, auf der Hebammen kostenfreie Fortbildungen zu verschiedensten Themen absolvieren können.
Für Absolventinnen und Absolventen des Bachelorstudiums besteht außerdem die Möglichkeit, ein Masterstudium in Hebammenwissenschaft zu absolvieren, um die Karrierechancen im wissenschaftlichen Bereich oder auf Führungspositionen zu verbessern.
Passende Stellen
Passende Stellen nach dem Dualen Studium als Hebamme findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Stellenangebote als Hebamme, Jobs als Sozialpädagoge und Stellenangebote als Sozialassistent.