Menschen, die sich für Sport, Gesundheit und Fitness begeistern, können in der Tätigkeit als Fitnesstrainer eine vielseitige und erfüllende Aufgabe finden. Fitnesstrainer unterstützen Einzelpersonen sowie Gruppen dabei, ihre sportlichen Ziele zu erreichen, führen Fitnesskurse durch und erstellen für ihre Klienten maßgeschneiderte Trainingspläne. Der folgende Artikel stellt das Berufsbild vor, gibt Einblick in die Ausbildung zum Fitnesstrainer und den Berufsalltag sowie Gehaltsperspektiven und Weiterbildungsmöglichkeiten.
Was macht man als Fitnesstrainer?
Fitnesstrainer leiten Trainingseinheiten in Fitnessstudios, Sportvereinen oder anderen Einrichtungen. Sie beraten ihre Kunden hinsichtlich der richtigen Nutzung von Trainingsgeräten, entwickeln individuelle Trainingspläne und korrigieren Bewegungsabläufe, um Verletzungen zu vermeiden. Zusätzlich führen sie Fitnessanalysen durch und geben Empfehlungen zu Trainingsmethoden und Ernährungsweisen. Neben klassischen Kraft- und Ausdauertrainings betreuen sie auch Kurse wie Pilates, Aerobic oder Wirbelsäulengymnastik. Viele Fitnesstrainer beraten zusätzlich zu gesunder Ernährung und bieten Kurse zu Entspannungstechniken an.
Wie läuft die Ausbildung zum Fitnesstrainer ab?
Die Ausbildung zum Fitnesstrainer ist nicht staatlich geregelt, sondern wird als Fortbildung/Weiterbildung von verschiedenen privaten Bildungsanbietern angeboten. Dadurch können sich Dauer, Inhalte und Abschlussbezeichnungen unterscheiden. Die Weiterbildungen können primär berufsbegleitend oder als Fernstudium absolviert werden. Praktische Erfahrungen sind ein wichtiger Bestandteil der Ausbildung, weshalb Praxisphasen in Fitnessstudios oder Sporteinrichtungen oftmals mit integriert sind.
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Fitnesstrainer
Es gibt keine gesetzlich vorgeschriebenen Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung. Allerdings setzen viele Bildungsanbieter ein Mindestalter von 16 bzw. 18 Jahren sowie Erfahrungen im Bereich Fitness und eine mittlere Reife voraus. Teilweise wird auch ein Nachweis über einen absolvierten Erste-Hilfe-Kurs angefordert. Die Voraussetzungen variieren je nach Bildungsträger, weshalb es sinnvoll ist, sich vorab mit den konkreten Voraussetzungen des jeweiligen Anbieters auseinanderzusetzen.
Alternative Wege in den Beruf
Nicht jeder, der in diesem Bereich tätig ist, hat eine Ausbildung zum Fitnesstrainer absolviert. So können beispielsweise auch Personen mit einer dreijährigen Ausbildung zum Sport- und Fitnesskaufmann/-frau in Fitnessstudios tätig werden. Auch sie organisieren Trainingspläne und kommunizieren mit Kunden. Allerdings übernehmen sie zusätzlich auch viele Aufgaben im administrativen Bereich. Sie arbeiten also auch in Verwaltung und Vertrieb.
Ausbildung zum Fitnesstrainer – Dauer und Aufbau
Die Dauer der Ausbildung hängt von der jeweiligen Ausbildungsform ab. Es gibt kürzere Ausbildungen, die in nur zwei Tagen absolviert werden können. Ausführlichere Programme wie die Ausbildung zum Sport- und Fitnesstrainer an der deutschen Sportakademie können bis zu 14 Monate lang dauern. Einige Anbieter untergliedern die Kurse in verschiedene Lizenzstufen. An der Akademie für Sport und Gesundheit werden die Lizenzen wie folgt gegliedert:
Programm | Dauer | Voraussetzungen |
Fitnesstrainer C-Lizenz | 2 Tage | Mind. 16 Jahre |
Fitnesstrainer B-Lizenz | 8 Tage | Mind. 16 Jahre, Vorerfahrung |
Fitnesstrainer A-Lizenz | 16 Tage | Mind. 16 Jahre, Vorerfahrung, B Lizenz |
Dabei unterschieden sich die Stufen in der Regel so, dass die C-Lizenz lediglich dazu befähigt, Kunden die richtige Nutzung eines Trainingsgerätes zu erklären. Die B-Lizenz erweitert diese Grundlagen um den entscheidenden Teil der Trainingsplanung und -steuerung. Eine A-Lizenz erweitert diese Kenntnisse und vermittelt breitere Fähigkeiten und Spezialwissen, wie z.B. richtiges Training nach Sportverletzungen.
Fitnesstrainer- Ausbildung – Inhalte und Abschluss
Die Unterrichtseinheiten beschäftigen sich mit Anatomie, Trainingslehre, Ernährungsberatung und der korrekten Nutzung von Trainingsgeräten. Auch Methodik und Didaktik des Trainings sind wichtige Inhalte, die in der Fitnesstrainer-Ausbildung erlernt werden. Die Ausbildung beinhaltet sowohl theoretische als auch praktische Inhalte. Die folgende Übersicht zeigt beispielhaft den Aufbau der Ausbildung zum Sport- und Fitnesstrainer an der deutschen Sportakademie:
Studieninhalt/Seminar | Modul |
Studieninhalt | Überblick über die Sport- und Fitnessbranche |
Anatomie | |
Trends im Fitnesstraining | |
Biomechanik & Gerätetraining | |
Physiologie | |
Professionelle Trainingsplanung & -steuerung | |
Leistungsdiagnostik im Ausdauertraining | |
Zielgruppenspezifisches Ausdauertraining | |
Mobility | |
Myofascial Training | |
Ausdauer im Teamsport | |
Functional Fitness | |
Risikofaktoren & Krankheitsbilder | |
Medizinisches Fitnesstraining | |
Grundlagen des Personal Trainings | |
Ernährung im Sport & Fitnesstraining | |
Präventionskonzepte | |
Abschlussprüfung | |
Seminare | Fitnesstraining in der Praxis (2 Tage) |
Professionelle Trainingsplanung & Steuerung (2 Tage) | |
Praxisworkshop Faszientraining & Mobility (2 Tage) | |
Praxisworkshop Functional Training (3 Tage) | |
Training bei Verletzungen & Erkrankungen (2 Tage) | |
Abschluss: | Sport- und Fitnesstrainer/-in |
Passt die Ausbildung als Fitnesstrainer zu mir?
Wer als Fitnesstrainer arbeiten möchte, sollte sportlich und körperlich fit sein. Kommunikationsstärke, Einfühlungsvermögen und pädagogische Fähigkeiten sind wichtig, um Kunden individuell zu betreuen und zu motivieren. Zudem sind eine gute Beobachtungsgabe und Verantwortungsbewusstsein erforderlich, um Trainingsabläufe optimal zu steuern und Verletzungen vorzubeugen.
Fitnesstrainer – Gehalt in der Ausbildung und Kosten
Während der Ausbildung wird in der Regel keine Vergütung gezahlt. Da die Ausbildung meist privat organisiert ist, fallen darüber hinaus Kosten an. Diese setzen sich aus Lehrgangsgebühren, Prüfungsgebühren und Kosten für Fachliteratur zusammen. Abhängig vom Bildungsträger können diese zwischen circa 250 Euro und 4.000 Euro betragen. An der deutschen Sportakademie beträgt die Gebühr für die 14-monatige Ausbildung beispielsweise insgesamt 2.531 Euro. An der Akademie für Sport und Gesundheit schwanken die Gebühren je nach Lizenzstufe zwischen 259 und 1.899 Euro.
Fitnesstrainer – Gehalt im Berufsleben
Das Gehalt von Fitnesstrainern variiert stark je nach Qualifikation, Erfahrung und Beschäftigungsart. Im Durchschnitt verdient man als Fitnesstrainer 2.533 Euro brutto monatlich. Wer Berufserfahrung in diesem Bereich gesammelt hat und sich ein gutes Netzwerk an Arbeitskontakten aufgebaut hat, kann mit höheren Gehältern von durchschnittlich 3.082 Euro brutto monatlich rechnen.
Selbstständige Fitnesstrainer haben die Möglichkeit, durch Einzel- oder Gruppencoachings höhere Einkommen zu erzielen, wobei die Einnahmen stark von der Kundenakquise und dem Standort abhängen. Je nach Arbeitgeber kann man auch am Verkauf der Mitgliedschaften beteiligt werden und durch Provisionen das Grundgehalt verbessern.
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Wie sieht der Berufsalltag als Fitnesstrainer aus?
Der Berufsalltag eines Fitnesstrainers ist abwechslungsreich und setzt sich vor allem aus der Betreuung von Kunden und der Planung von Trainingsprogrammen zusammen. Auch administrative und organisatorischen Aufgaben spielen eine wichtige Rolle im Alltag, insbesondere von selbstständigen Fitnesstrainern, da sie Termine organisieren und sich um die Abrechnung ihrer Stunden kümmern müssen.
Wo kann man als Fitnesstrainer arbeiten?
Fitnesstrainer finden vor allem Beschäftigung in Fitnessstudios und Sportvereinen. Aber auch in Rehabilitationskliniken, Hotels und Ferienanlagen können sie tätig werden. Darüber hinaus ist eine selbstständige Tätigkeit als Personal Trainer möglich.
Arbeitszeiten als Fitnesstrainer
Die Arbeitszeiten als Fitnesstrainer unterscheiden sich je nach Einsatzort. Oftmals sind sie unregelmäßig. Kernarbeitszeiten liegen oft am Nachmittag und Abend, da der Freizeitsektor überwiegend Kunden außerhalb der geregelten Arbeitszeiten anzieht. Entsprechend viele Sportkurse finden in den Abendstunden oder am Wochenende statt.
Welche Berufsperspektiven hat man als Fitnesstrainer?
Die Nachfrage nach qualifizierten Fitnesstrainern ist hoch, insbesondere im Bereich Gesundheitsprävention. Die Bedeutung von Fitness und Bewegung für die allgemeine Gesundheit nimmt stetig zu, was den Beruf zu einer zukunftssicheren Option macht.
Weiterbildung und Fortbildung Welche Möglichkeiten gibt es?
Da viele der Ausbildungsprogramme aufeinander aufbauen, bietet es sich für Fitnesstrainer beispielsweise an, die jeweils höhere Lizenz zu absolvieren, um ihre Expertise weiter auszubauen.
Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit sich auf spezielle Sportarten zu spezialisieren. So bietet beispielsweise die Internationale Fitnessakademie für Aus- und Weiterbildung (IFAA) spezielle Weiterbildungsprogramme unter anderem in den Bereichen Vinyasa Yoga, Pilates oder funktionelle Anatomie an, mit denen man sich als Trainer in den jeweiligen Bereichen qualifizieren kann.
Auch die Weiterbildung als Reha-Trainer ist eine Möglichkeit seine Einsatzbereiche zu erweitern. Diese wird beispielsweise von der Academy of Sports angeboten und bietet den Teilnehmenden die Möglichkeit sich unter anderem auf die Betreuung von Sportverletzungen zu spezialisieren.
Für Fitnesstrainer mit einem Hochschulabschluss besteht außerdem die Option ein Studium im Bereich Sport zu absolvieren. Dies kann den Einstieg in Forschung und Lehre, sowie eine Tätigkeit als Sportlehrer an Schulen ermöglichen.
Der Fitnessfachwirt (IHK) ist eine anerkannte Weiterbildung auf Meister-Niveau und bietet Fitnesstrainern die Chance, sich betriebswirtschaftlich und fachlich weiterzuentwickeln. Neben fundierten Kenntnissen in Unternehmensführung, Marketing und Personalmanagement vermittelt der Lehrgang auch praxisnahes Wissen aus den Bereichen Training, Beratung und Kundenbetreuung. Besonders für Trainer, die eine Führungsposition anstreben oder sich selbstständig machen wollen, ist der Abschluss ideal. Einsatzmöglichkeiten reichen von Studioleitungen über Tätigkeiten im Gesundheitsmanagement bis hin zur eigenen Existenzgründung. Der Fitnessfachwirt eignet sich somit perfekt für alle, die mehr Verantwortung übernehmen und ihre Karriere im Fitnessbereich auf das nächste Level bringen möchten.
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