Das Studium der Gesundheitswissenschaften befasst sich mit der Aufgabe, das Gesundheitssystem auf zukünftige Herausforderungen vorzubereiten und eine optimale Gesundheitsversorgung sicherzustellen. Studenten der Gesundheitswissenschaften erhalten fundierte Kenntnisse in natur- und sozialwissenschaftlichen sowie medizinischen Disziplinen. Sie können sich entsprechend ihrer Interessen auf verschiedene Fachgebiete spezialisieren. Wer aktiv zur Verbesserung der Lebensqualität und des Gesundheitssystems beitragen möchten, findet in der Gesundheitswissenschaft eine spannende und vielseitige Perspektive.
Wie man Gesundheitswissenschaftler wird, was Inhalte des Studiums sind, wie der spätere Arbeitsalltag gestaltet ist und wie die Gehalts- und Weiterbildungsmöglichkeiten aussehen, zeigt der nachfolgende Artikel.
Was macht man als Gesundheitswissenschaftler?
Der Beruf des Gesundheitswissenschaftlers vereint wissenschaftliche Forschung, Analyse sowie die Entwicklung und Umsetzung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung und Prävention. Gesundheitswissenschaftler spielen eine zentrale Rolle in der Optimierung des Gesundheitssystems und der Förderung gesunder Lebensweisen.
Neben der Forschung und Entwicklung von Präventionsmaßnahmen ist das Gesundheitsmanagement ein weiterer wichtiger Tätigkeitsbereich. Hier sind Gesundheitswissenschaftler dafür verantwortlich, Abläufe in medizinischen Einrichtungen zu verbessern, gesunde Lebensweisen zu fördern und gesundheitsfördernde Maßnahmen wie Ernährungsberatung oder Fitnessprogramme zu entwickeln.
Weitere typische Aufgabenfelder umfassen das Qualitätsmanagement in medizinischen Einrichtungen, Lehrtätigkeiten sowie die Koordination präventiver Gesundheitsprogramme.
Wie läuft das Studium zum Gesundheitswissenschaftler ab?
Der Weg zum Gesundheitswissenschaftler führt über ein Studium, das an Universitäten, Fachhochschulen und Akademien angeboten wird. Angehende Gesundheitswissenschaftler lernen innerhalb der akademischen Ausbildung verschiedene Aspekte aus den Bereichen Naturwissenschaft, Medizin, Sozialwissenschaft und Ökonomie kennen.
Voraussetzungen
Für ein Studium der Gesundheitswissenschaften an einer Universität wird das Abitur vorausgesetzt, oft mit einem bestimmten Numerus Clausus. An Fachhochschulen hingegen ist meist das Fachabitur ausreichend, wobei einige Einrichtungen zusätzlich ein sechswöchiges Praktikum im Gesundheits- oder Sozialwesen verlangen.
Unter bestimmten Bedingungen ist auch ohne Abitur ein Studium möglich, beispielsweise bei zweijähriger Berufserfahrung und einer Ausbildung im Gesundheitsbereich. Einige Hochschulen führen Aufnahmetests durch, wenn die Anzahl der Bewerber die verfügbaren Studienplätze übersteigt.
Dauer und Aufbau
Ein Bachelorstudium in Gesundheitswissenschaften dauert in der Regel sechs Semester (3 Jahre). Ein darauf aufbauendes Masterstudium, das eine Spezialisierung in Bereichen wie Global Health, Gesundheitspsychologie oder Versorgungsforschung ermöglicht, dauert weitere 4 Semester (2 Jahre). Studierende, die anschließend eine Promotion anstreben, müssen eine zusätzliche Forschungsphase von drei bis fünf Jahren einplanen.
Das Studium ist interdisziplinär aufgebaut und verbindet theoretische Grundlagen mit spezialisierten Themen, praktischen Anwendungen und Forschungsprojekten. Neben Basis-, Aufbau- und Handlungsmodulen ist auch ein Praktikumsmodul fester Bestandteil des Studienplans.
Es kann als Vollzeitstudium, berufsbegleitendes Studium oder als Fernstudium an Universitäten, Fachhochschulen und privaten Akademien absolviert werden. Berufsbegleitende Angebote wie Abend- oder Fernstudiengänge richten sich an Berufstätige und bieten eine flexible Zeiteinteilung, die sich gut mit einer beruflichen Tätigkeit vereinbaren lässt. Zudem bieten Akademien häufig auch berufsbegleitende und flexible Weiterbildungsoptionen ohne akademischen Abschluss an.
Inhalte des Studiums
Studieninhalte im Bereich Gesundheitswissenschaften umfassen Grundlagen der Gesundheitsförderung, Prävention und Gesundheitsökonomie. Die Themen reichen von gesundheitswissenschaftlichen Theorien und Kommunikationsmodellen über Gesundheitsmanagement und Gesundheitsökonomie bis zu speziellen Fachbereichen wie Epidemiologie. Dazu gehört auch die Auseinandersetzung mit sozialen Ungleichheiten im Gesundheitssystem sowie die Planung und Bewertung von Maßnahmen zur Gesundheitsförderung in verschiedenen Lebenssituationen.
Der Aufbau des Bachelorstudiums ist hier am Beispiel der Charité Berlin dargestellt:
Semester
Inhalte
1. Semester
2. Semester
3. Semester
4. Semester
Praktikumsmodul Projektorientiertes Studium, Aufbaumodul Gesundheitswissenschaften, Biometrie und Epidemiologie
5. Semester
6. Semester
Die Bachelorarbeit, oft ein praxisorientiertes Projekt, vertieft einen spezifischen Bereich der Gesundheitswissenschaften und rundet das Studium ab.
Nach dem Studium führen Absolventen den Titel „Gesundheitswissenschaftler“ und schließen das Studium meist mit einem Bachelor of Science (B.Sc.) oder Bachelor of Arts (B.A.) ab. Der Abschluss bietet Zugang zu verschiedenen Berufsfeldern und kann durch ein Masterstudium oder Fortbildungen weiter spezialisiert werden.
Passt das Studium als Gesundheitswissenschaftler zu mir?
Das Studium Gesundheitswissenschaften ist geeignet, wenn:
- man starkes Interesse an gesundheitlichen und gesellschaftlichen Fragestellungen hat
- man sich für Gesundheitsmanagement interessiert
- man über analytisches Denkvermögen verfügt
Das Studium der Gesundheitswissenschaften ist weniger passend, wenn:
- man psychisch nicht belastbar ist
- man wenig Kommunikationsgeschick beweist
- man keine Organisationsstärke besitzt
Gesundheitswissenschaftler/in Stellenangebote
Gesundheitswissenschaftler – Gehalt im Studium
Im Gesundheitswissenschaften-Studium selbst wird keine Ausbildungsvergütung gezahlt. Während der Praxisphasen oder in dualen Studiengängen kann jedoch je nach Einsatzort und Dauer des Praktikums ein Gehalt angeboten werden. Fördermöglichkeiten wie BAföG, Studienkredite oder Stipendien können zur Finanzierung des Studiums genutzt werden.
An staatlichen Universitäten ist das Studium gebührenfrei, während an Akademien höhere Studiengebühren anfallen können.
Gesundheitswissenschaftler – Gehalt im Berufsleben
Das Gehalt von Gesundheitswissenschaftlern variiert je nach Einsatzbereich und Unternehmensgröße. In kleineren Unternehmen liegt das Gehalt bei durchschnittlich etwa 4.200 Euro, während größere Konzerne mit über 1.000 Mitarbeitern rund 5.100 Euro zahlen können. Im öffentlichen Dienst richtet sich das Einkommen nach Tarifgruppen und liegt bei Bachelor-Absolventen zwischen etwa 3.550 und 5.230 Euro brutto monatlich. Faktoren wie Bundesland, Berufserfahrung und zusätzliche Qualifikationen können das Einkommen maßgeblich beeinflussen.
Wie sieht das Berufsleben als Gesundheitswissenschaftler aus?
Der Berufsalltag eines Gesundheitswissenschaftlers kann sich sowohl auf theoretisch-wissenschaftliche als auch praxisorientierte Tätigkeiten erstrecken. Die spezifische Ausrichtung ergibt sich aus der beruflichen Funktion, sei es in der Forschung, im Management oder in der Beratung.
Aufgaben als Gesundheitswissenschaftler
Gesundheitswissenschaftler beschäftigen sich mit der Analyse von Gesundheitsdaten und der Entwicklung von Maßnahmen zur Prävention und Gesundheitsförderung. Typische Tätigkeiten sind das Qualitätsmanagement im Gesundheitswesen, die Durchführung von Forschungsprojekten und die Beratung in gesundheitsrelevanten Fragen. In medizinischen und pflegerischen Einrichtungen arbeiten sie oft an Konzepten zur Optimierung der Patientenversorgung und übernehmen Aufgaben im Bereich der Gesundheitsforschung und -lehre.
Wo kann man als Gesundheitswissenschaftler arbeiten?
Gesundheitswissenschaftler sind an zahlreichen Einsatzorten tätig. Zu den häufigsten gehören Krankenhäuser, Pflegeeinrichtungen, Krankenkassen, Gesundheitsämter und medizinische Forschungsinstitute. Auch in der Gesundheitsberatung, etwa für politische Institutionen oder in der Wirtschaft, finden sich Arbeitsmöglichkeiten. Die Anforderungen an den akademischen Abschluss variieren je nach Arbeitgeber und Aufgabenbereich.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten richten sich nach der jeweiligen Tätigkeit. In Kliniken und Pflegeeinrichtungen gibt es häufig feste Arbeitszeiten, oft mit einem Schichtsystem. Im Bereich Forschung und Lehre oder bei administrativen Tätigkeiten bestehen in der Regel flexible Arbeitszeiten, die es ermöglichen, Projekte und Veranstaltungen effizient zu gestalten.
Gesundheitswissenschaftler/in Stellenangebote
Welche Berufsperspektiven hat man als Gesundheitswissenschaftler?
Gesundheitswissenschaftler haben stabile und vielseitige Berufsperspektiven. Einsatzbereiche umfassen Forschung, Gesundheitsmanagement, Prävention, Beratung sowie Lehre. Der Bedarf an Experten wächst, vor allem durch die zunehmende Bedeutung von Prävention und Digitalisierung im Gesundheitswesen. Fortbildungen in Public Health, Qualitätsmanagement oder Gesundheitsökonomie verbessern die Karriereaussichten zusätzlich und eröffnen Chancen auf höhere Positionen und Gehälter.
Fort- und Weiterbildung
Gesundheitswissenschaftler können sich auf spezifische Fachgebiete wie Gesundheitsmanagement, Public Health, alternative Medizin oder Rehabilitationsmedizin spezialisieren. Berufsbegleitende und praxisorientierte Weiterbildungsprogramme in Bereichen wie Qualitätsmanagement oder Gesundheitsökonomie bieten zusätzliche Karriereoptionen.
Passende Jobs
Passende Jobs im Gesundheitswesen findet man bei Soziale-Karriere. Hier gibt es Jobs als Gesundheitswissenschaftler, Jobs als Gesundheitsberater und Jobs als Gesundheitsmanager.