Gymnasiallehrer begleiten junge Menschen auf ihrem Bildungsweg und fördern sie in ihrer Entwicklung. Die Tätigkeit verbindet eine verantwortungsvolle Aufgabe mit der Chance, kreativ und engagiert die Zukunft der nächsten Generation mitzugestalten. Der folgende Artikel beschreibt den Werdegang zum Lehrer am Gymnasium und skizziert den Berufsalltag.
Was macht man als Gymnasiallehrer?
Ein Gymnasiallehrer vermittelt Fachwissen an Schülerinnen und Schüler, meist der Sekundarstufe I und II, und bereitet sie gezielt auf ihren Abschluss vor. Dabei geht es nicht nur um die reine Wissensvermittlung, sondern auch darum, kritisches Denken und soziale Kompetenzen zu fördern. Gymnasiallehrer gestalten Unterrichtsstunden, fördern die individuellen Stärken der Lernenden und motivieren sie zu eigenständigem Lernen. Als zentrale Bezugspersonen begleiten sie Jugendliche durch eine prägende Lebensphase und tragen dazu bei, ihre Talente und Fähigkeiten zu entfalten.
Wie läuft das Studium zum Gymnasiallehrer ab?
Das Studium zum Gymnasiallehrer erfolgt an Universitäten und bereitet auf die Lehrtätigkeit an Gymnasien vor. Es umfasst zwei Hauptfächer, Pädagogik, Didaktik und schulpraktische Studien. Der erste Abschnitt des Studiums endet mit dem Erreichen des akademischen Abschlusses „Erstes Staatsexamen“ oder einem gleichwertigen Masterabschluss (Master of Education), abhängig vom Bundesland. Nach dem Studium folgt der Vorbereitungsdienst, das sogenannte Referendariat, das mit dem „Zweiten Staatsexamen“ abschließt. Erst mit diesem Titel ist man offiziell qualifiziert, als Gymnasiallehrer tätig zu sein.
Wo man kein Gymnasiallehramt studieren kann
Anders als bei den anderen Schularten, wie Grundschullehramt oder Berufsschullehramt kann Gymnasiallehramt NICHT an Fachhochschulen oder Berufsschulen, sondern ausschließlich an Universitäten studiert werden.
Voraussetzungen für das Studium
Für das Lehramtsstudium an Gymnasien ist die allgemeine Hochschulreife erforderlich. Fächer wie Kunst, Musik, Sport oder Englisch verlangen meist eine zusätzliche Eignungsprüfung. Aufgrund der hohen Nachfrage an speziellen Fächern oder Fachkombinationen, haben einige Universitäten einen Numerus Clausus (NC) etabliert, bei dem die Abiturnote über die Zulassung an der Hochschule entscheidet. Die genauen Zugangsvoraussetzungen unterscheiden sich jedoch in jedem Bundesland und an jeder Uni, weshalb Informationen direkt von der Universität eingeholt werden sollten.
Dauer und Ausbildungsorte
Interessierte können in Deutschland in jedem Bundesland Gymnasiallehramt studieren. Einige Bundesländer bieten ein Staatsexamen-Studium an, zum Beispiel Bayern und Mecklenburg-Vorpommern, andere wiederum haben sich für das Modell des Bachelor und Master entschieden. Zu letzteren zählen etwa Berlin oder Nordrhein-Westfalen. Die Dauer unterscheidet sich zwischen den beiden Formen nicht. Fällt die Entscheidung für das Staatsexamen, studiert man zehn Semester. Der Bachelor-Studiengang umfasst sechs Semester, der Master dauert noch einmal vier Semester. Bei beiden schließt sich das 18-monatige Referendariat an.
Inhalte und Aufbau des Studiums
Der allgemeine Aufbau des Studiums ist exemplarisch anhand der Ludwig-Maximilians-Universität München tabellarisch dargestellt. Insgesamt können hier 273 ECTS-Punkte innerhalb von mindestens acht bis maximal 14 Semestern erreicht werden.
Fach Inhalte ECTS-Punkte Fach 1 (etwa Biologie)
Fach 2 (etwa Chemie)
Erziehungswissenschaftliches Studium
Praktika
Hausarbeit
Ein Modul setzt sich aus verschiedenen Lehrformen zusammen. Dazu zählen zum Beispiel Vorlesungen, Übungen oder Seminare.
Passt das Studium als Gymnasiallehrer zu mir?
Der Beruf des Gymnasiallehrers erfordert neben einer Leidenschaft für die gewählten Unterrichtsfächer eine ausgeprägte Kommunikationsfähigkeit und Freude an der Arbeit mit Jugendlichen. Geduld, Empathie und Belastbarkeit sind essenziell, um auf die unterschiedlichen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler einzugehen. Organisationstalent und die Fähigkeit, komplexe Inhalte verständlich zu vermitteln, gehören ebenfalls dazu. Wer gerne eigenverantwortlich arbeitet, kreative Lösungen findet und bereit ist, sich kontinuierlich fortzubilden, bringt gute Voraussetzungen mit. Der Beruf passt besonders zu Menschen, die ein hohes Maß an sozialer Verantwortung übernehmen möchten und Freude daran haben, junge Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern.
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Gymnasiallehrer – Gehalt im Studium
Im Studium zum Gymnasiallehrer gibt es in der Regel kein Gehalt, da es sich um ein universitäres Studium handelt. Allerdings können Studierende je nach Bundesland und Hochschule mit Semesterbeiträge zwischen 100 und 400 Euro pro Semester rechnen. Diese beinhalten häufig ein Semesterticket für den öffentlichen Nahverkehr. Prüfungsgebühren fallen normalerweise nicht an. Die Kosten für Lehrmaterialien variieren und hängen von den gewählten Fächern ab, belaufen sich aber meist auf 100 bis 300 Euro pro Semester. Zudem können Förderungen wie BAföG oder Stipendien finanzielle Unterstützung bieten.
Gymnasiallehrer – Gehalt im Berufsleben
Das Gehalt von Gymnasiallehrern hängt vom Bundesland und der Schulart ab, da sie in der Regel nach dem Tarifvertrag der Länder (TV-L) oder als Beamte bezahlt werden. Im Beamtenstatus beginnt das Gehalt in der Besoldungsgruppe A13 und liegt je nach Bundesland bei etwa 4.300 bis 4.800 Euro brutto monatlich für Berufseinsteiger. Mit zunehmender Berufserfahrung steigt das Einkommen.
Im Angestelltenverhältnis richtet sich das Gehalt nach der Entgeltgruppe E13 des TV-L, was ähnlich hoch ist, jedoch Abzüge für Sozialversicherungen mit sich bringt. Zusätzliche Leistungen, wie Familienzuschläge, können das Einkommen weiter erhöhen.
Wie sieht der Berufsalltag als Gymnasiallehrer aus?
Der Berufsalltag eines Gymnasiallehrers ist abwechslungsreich und besteht nicht nur aus dem Unterrichten. Neben der Planung und Durchführung von Unterrichtseinheiten gehören die Korrektur von Klassenarbeiten, die Vorbereitung auf Prüfungen und die Betreuung von Projekten zum Arbeitsalltag. Auch Elterngespräche, Konferenzen und die Zusammenarbeit mit Kolleginnen und Kollegen sind feste Bestandteile des Berufs.
Aufgaben als Gymnasiallehrer
Gymnasiallehrer vermitteln Fachwissen und fördern die Kompetenzen der Schülerinnen und Schüler. Sie bereiten auf Prüfungen wie das Abitur vor, unterstützen Lernprozesse und begleiten Jugendliche in ihrer persönlichen Entwicklung. Darüber hinaus wirken sie an schulischen Veranstaltungen mit und übernehmen organisatorische Aufgaben, wie die Leitung von Fachbereichen oder Arbeitsgruppen.
Wo kann man als Gymnasiallehrer arbeiten?
Gymnasiallehrer arbeiten vor allem an öffentlichen und privaten Gymnasien. Zusätzlich können sie an internationalen Schulen, in der Erwachsenenbildung oder in Bildungseinrichtungen wie Nachhilfezentren tätig sein. Einige finden auch Anstellungen in der Bildungsverwaltung oder in pädagogischen Beratungsstellen.
Arbeitszeiten als Gymnasiallehrer
Die Unterrichtsverpflichtung variiert je nach Bundesland, beträgt jedoch in der Regel 20 bis 28 Stunden pro Woche. Hinzu kommen Zeiten für Vor- und Nachbereitung, Korrekturen und schulische Veranstaltungen. Ferienzeiten stehen zur Verfügung, allerdings werden diese oft für Fortbildungen oder die Vorbereitung des kommenden Schuljahres genutzt.
Nacht- oder Wochenenddienste sind in der Regel nicht Teil des Berufsalltags. Allerdings kann es vorkommen, dass Korrekturen, Unterrichtsvorbereitungen oder die Teilnahme an Schulveranstaltungen in den Abendstunden oder an Wochenenden erfolgen, besonders vor Prüfungen oder bei Schulfeiern.
Ein klassisches Schichtsystem existiert im Lehrerberuf nicht, da der Unterricht nach einem festen Stundenplan stattfindet. Außerhalb des Unterrichts sind Lehrkräfte jedoch in der Einteilung ihrer Vor- und Nachbereitungszeit oft flexibel, was eine gewisse Selbstorganisation erfordert.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Gymnasiallehrer?
Die Berufsaussichten für Gymnasiallehrer sind insgesamt gut, insbesondere in Fächern wie Mathematik, Naturwissenschaften, Informatik oder Fremdsprachen. In vielen Bundesländern besteht ein hoher Bedarf an qualifizierten Lehrkräften, wodurch die Chancen auf eine Verbeamtung steigen. Die Rolle von Gymnasiallehrern ist essenziell, da sie Schülerinnen und Schüler nicht nur auf das Abitur vorbereiten, sondern auch maßgeblich zur Persönlichkeitsentwicklung und Berufsorientierung beitragen.
Pädagogischer Austauschdienst
Ein oft übersehener Aspekt des Berufs als Gymnasiallehrer ist die Möglichkeit, durch internationale Programme wie den Austauschdienst des Pädagogischen Austauschdienstes (PAD) zeitweise im Ausland zu unterrichten. Diese Erfahrung erweitert die Perspektive, ermöglicht kulturellen Austausch und kann die berufliche Weiterentwicklung fördern.
Weiterbildung und Fortbildung
Gymnasiallehrer haben vielfältige Möglichkeiten zur Weiterbildung. Neben fachlichen Fortbildungen zu neuen Themen oder pädagogischen Methoden gibt es Qualifikationen im Bereich digitale Bildung, Konfliktmanagement oder Inklusion. Diese Weiterbildungen helfen, den Unterricht zu modernisieren und die eigenen Kompetenzen zu erweitern.
Fort- und Weiterbildungen eröffnen Perspektiven für höhere Positionen, wie etwa Fach- oder Abteilungsleiter, Schulleiter oder Tätigkeiten in der Bildungsverwaltung. Solche Aufstiegsmöglichkeiten sind häufig mit höherem Gehalt und einem erweiterten Verantwortungsbereich verbunden. Lehrkräfte, die sich kontinuierlich weiterqualifizieren, können zudem beratende oder koordinierende Aufgaben übernehmen, etwa als Mentoren für junge Kolleginnen und Kollegen.
Passende Jobs
Passende Jobs als im Lehramt findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Gymnasiallehrer, Jobs als Grundschullehrer und Jobs als Nachhilfelehrer.