Ein Haus- und Familienpfleger unterstützt Menschen direkt in ihrem Lebensumfeld und steht ihnen in Alltagssituationen bei. Besonders in Krisenzeiten, wie nach Unfällen oder während schwerer Erkrankungen, sind sie eine wichtige Stütze. Sobald die betroffene Familie oder Person stabilisiert ist, wechselt der Haus- und Familienpfleger in ein neues Einsatzgebiet. Diese abwechslungsreiche Tätigkeit macht den Beruf besonders erfüllend.
Was macht man als Haus- und Familienpfleger?
Haus- und Familienpfleger betreuen Menschen in ihrem Zuhause, wenn sie aufgrund von Krisensituationen wie Krankheit, Unfall oder Schwangerschaft Hilfe benötigen. Zu ihren Aufgaben gehört die Betreuung chronisch kranker und pflegebedürftiger Personen ebenso wie die Unterstützung ganzer Familien. Die Einsätze sind in der Regel auf etwa zwei Wochen begrenzt, wobei die Arbeitszeit je nach Fall variieren kann. Nach Abschluss eines Einsatzes übernehmen sie eine neue Aufgabe.
Wie läuft die Ausbildung zum Haus- und Familienpfleger ab?
Die schulische Ausbildung bereitet umfassend auf die vielfältigen Herausforderungen des Berufs vor. Sie kombiniert Theorie mit praktischen Einheiten und wird durch Praktika ergänzt. Nachfolgend ein Überblick über die Voraussetzungen, Inhalte und den Ablauf der Ausbildung.
Zugangsvoraussetzungen für die Ausbildung als Haus- und Familienpfleger
Die Anforderungen für die Ausbildung variieren je nach Bundesland. Während in einigen Regionen ein mittlerer Bildungsabschluss erforderlich ist, genügt in anderen ein Hauptschulabschluss oder eine abgeschlossene Berufsausbildung mit Berufspraxis. Ein Freiwilliges Soziales Jahr oder der Bundesfreiwilligendienst können teilweise angerechnet werden. Darüber hinaus sind ein ärztliches Attest zur gesundheitlichen Eignung und ein polizeiliches Führungszeugnis obligatorisch. Konfessionelle Träger setzen oft die Zugehörigkeit zur jeweiligen Glaubensrichtung voraus, und in manchen Fällen wird ein Mindestalter verlangt. Praktische Vorerfahrungen im sozialen Bereich erhöhen die Chancen auf einen Ausbildungsplatz.
Dauer und Aufbau der Ausbildung
Die Ausbildung wird durch landesrechtliche Bestimmungen geregelt und erfolgt an Berufsfachschulen. Sie umfasst theoretische Fächer und praktische Einheiten, darunter Praktika in sozialen, hauswirtschaftlichen oder pflegerischen Einrichtungen.
Die Ausbildung gliedert sich in drei Jahre: Im ersten Jahr erwerben die Schüler grundlegende Kenntnisse und Fähigkeiten für das Berufsfeld. Das zweite Jahr vertieft praxisnahe Kompetenzen in Bereichen wie Pflege, Kinderbetreuung und Hauswirtschaft, wobei Theorie und Praxis eng verzahnt sind. Im dritten Jahr stehen komplexe Aufgaben im Fokus, insbesondere die eigenständige Planung und Durchführung pflegerischer Tätigkeiten.
Die Ausbildung endet mit einer staatlichen Prüfung, die schriftliche, praktische und teils mündliche Anteile umfasst.
Inhalte der Ausbildung
Die Ausbildungsinhalte orientieren sich an den späteren Aufgaben im Beruf und decken Themen wie Gesundheitslehre, Ernährung, Haushaltsführung, Pflege und Pädagogik ab. Die praktische Anwendung steht dabei im Vordergrund, z. B. in Lehrküchen oder hauswirtschaftlichen Schulungsräumen. Fächerübergreifender Unterricht verbindet Inhalte aus Sprache, Kommunikation, Mathematik sowie Wirtschaft und Gesellschaft.
Ausbildungsorte
Neben dem Unterricht an Berufsfachschulen absolvieren die Auszubildenden Praktika in verschiedenen Einrichtungen wie Pflegeheimen, Krankenhäusern oder Kindertagesstätten.
Passt die Ausbildung zum Haus- und Familienpfleger zu mir ?
Die Ausbildung zum Haus- und Familienpfleger passt zu dir, wenn Du:
- Menschen in schwierigen Lebenssituationen unterstützen möchtest
- Freude daran hast, Familien, ältere Menschen oder Kranke im Alltag zu begleiten
- respektvoll mit Menschen aller Altersgruppen umgehen und Konflikte deeskalieren kannst
- selbstständig und strukturiert arbeitest
- Spaß an hauswirtschaftliche Aufgaben wie Kochen, Putzen oder Waschen hast
- mit stressigen Situationen umgehen kannst und unter Druck ruhig bleibst
- dich für Themen wie Ernährung, Hygiene, Pädagogik und Pflege interessierst
Die Ausbildung passt weniger, wenn Du:
- Probleme mit wechselnden Einsatzorten und -zeiten hast
- Schwierigkeiten im Umgang mit belastenden Situationen wie Krankheit oder Krisen verspürst
- keine Freude an hauswirtschaftlichen Tätigkeiten oder körperlicher Arbeit hast
Haus- und Familienpfleger/in Stellenangebote
Haus- und Familienpfleger – Gehalt während der Ausbildung
Eine schulische Ausbildung ist in der Regel unvergütet. Zur Deckung der Lebenshaltungskosten ist je nach persönlicher Situation ein Antrag auf Ausbildungs-BAföG möglich. Je nach Arbeitgeber kann der Auszubildende eine Aufwandsentschädigung während des Praktikums erhalten.
Haus- und Familienpfleger – Gehalt im Berufsleben
Das Gehalt eines Haus- und Familienpflegers variiert je nach Region und Arbeitgeber. Im öffentlichen Dienst liegt es je nach Erfahrung zwischen 2.880 Euro und 3.589 Euro brutto monatlich. Konfessionelle Träger bieten ein ähnliches Gehalt, während private Arbeitgeber flexiblere, aber oft niedrigere Vergütungen zahlen.
Wie sieht der Berufsalltag eines Haus- und Familienpflegers aus?
Haus- und Familienpfleger übernehmen eine Vielzahl von Aufgaben, die organisatorisches Talent und Flexibilität erfordern. Sie erstellen Arbeitspläne, führen den Haushalt, betreuen Kinder und pflegebedürftige Personen und unterstützen bei Alltagsaktivitäten.
Aufgaben als Haus- und Familienpflegers
Die Organisation des Haushalts gehört zu den Kernaufgaben. Dazu zählen Einkäufe, Reinigung, Wäschepflege und das Zubereiten von Mahlzeiten. In Haushalten mit Kindern umfasst die Arbeit auch deren Betreuung, Unterstützung bei Schulaufgaben und spielerische Aktivitäten.
Die Betreuung von Senioren oder Kranken beinhaltet Grund- und Behandlungspflege sowie Freizeitaktivitäten wie Spaziergänge oder Gesellschaftsspiele.
Auch die Protokollierung von Tätigkeiten und Beobachtungen gehört zum Berufsalltag, etwa in Form von Betreuungsberichten.
Wo kann man als Haus- und Familienpfleger arbeiten?
Haus- und Familienpfleger sind in Altenheimen, bei ambulanten Pflegediensten, in Kindergärten oder kirchlichen Einrichtungen tätig.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten von Haus- und Familienpflegern variieren je nach Einsatzort und Arbeitgeber. In sozialen Einrichtungen sind feste Zeiten üblich, etwa von 8 Uhr bis 17 Uhr, während bei ambulanten Pflegediensten Schichtarbeit erforderlich sein kann. Flexible Arbeitszeiten richten sich in Privathaushalten nach den Bedürfnissen der betreuten Personen, auch Wochenend- oder Feiertagseinsätze sind möglich. Viele Arbeitgeber bieten zudem Teilzeit- oder andere flexible Modelle an, die eine gute Vereinbarkeit mit privaten Verpflichtungen ermöglichen.
Welche Berufsperspektiven hat man als Haus- und Familienpfleger
Da die Nachfrage nach Haus- und Familienpflegern kontinuierlich hoch bleibt, sind die Berufsaussichten hervorragend. Weiterbildungen eröffnen zusätzliche Karrierewege, etwa in Leitungspositionen, was auch eine Gehaltssteigerung mit sich bringt.
Weiterbildungsmöglichkeiten
Haus- und Familienpfleger können sich in Bereichen wie Altenpflege, Jugendarbeit oder Hauswirtschaft spezialisieren. Höhere Abschlüsse wie der Fachwirt für Gesundheits- und Sozialwesen oder ein Studium in Pflegepädagogik oder Sozialmanagement eröffnen zusätzliche Karrieremöglichkeiten.
Passende Jobs als Haus- und Familienpfleger
Passende Stellenangebote für Haus- und Familienpfleger gibt es in unserem Stellenportal auf Sozial-Karriere, das eine breite Auswahl an Haus- und Familienpfleger Jobs, Stellenangebote für Altenpfleger und Sozialassistent Stellen bietet.