Menschen mit Behinderungen oder Beeinträchtigungen im Alltag zu unterstützen, ist eine verantwortungsvolle und erfüllende Aufgabe. Als Heilerziehungsassistent steht man an ihrer Seite, fördert ihre Selbstständigkeit und trägt aktiv zur Inklusion bei. Dieser Beruf vereint pädagogische, pflegerische und soziale Elemente. Wer gerne mit Menschen arbeitet und Empathie sowie Geduld mitbringt, findet in der Heilerziehungs(pflege)assistenz einen sinnstiftenden Beruf mit Zukunft.
Was macht man als Heilerziehungsassistent?
Heilerziehungsassistenten unterstützen Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen im Alltag. Dabei helfen sie bei der Körperpflege, begleiten Arztbesuche und übernehmen hauswirtschaftliche Tätigkeiten wie Kochen oder Einkaufen. Auch die Freizeitgestaltung gehört zu den Aufgaben. Ob kreative Aktivitäten, Ausflüge oder Spiele – Heilerziehungsassistenten fördern gezielt die sozialen und motorischen Fähigkeiten der betreuten Personen.
Ein wichtiger Teil der Arbeit ist die emotionale Unterstützung. Heilerziehungsassistenten stehen ihren Schützlingen mit Rat und Tat zur Seite und helfen ihnen, ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Sie sind auch Ansprechpartner für Angehörige und arbeiten eng mit anderen Fachkräften zusammen.
Wie läuft die Ausbildung zum Heilerziehungsassistent ab?
Die Ausbildung zum Heilerziehungsassistenten ist schulisch und dauert je nach Bundesland ein bis drei Jahre. Sie umfasst sowohl theoretischen Unterricht als auch praktische Einsätze in Pflegeeinrichtungen oder sozialen Diensten.
Zugangsvoraussetzungen
In der Regel reicht ein Hauptschulabschluss aus, um die Ausbildung zum Heilerziehungsassistenten zu beginnen. Einige Schulen fordern jedoch zusätzlich ein ärztliches Attest zur gesundheitlichen Eignung oder ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis. Praktische Erfahrungen durch ein Vorpraktikum können von Vorteil sein, sind aber nicht immer Pflicht.
Dauer und Aufbau
Die Ausbildung gliedert sich in einen fachtheoretischen und einen praktischen Teil. Je nach Bundesland dauert sie in Vollzeit ein, zwei oder drei Jahre. In dieser Zeit absolvieren die Auszubildenden mindestens 1.200 Stunden praktischen Unterricht in Einrichtungen der Behindertenhilfe, der Jugendhilfe oder in einer psychiatrischen Einrichtung. Ebenso möglich ist die fachpraktische Ausbildung in ambulanten Diensten.
Inhalte der Ausbildung
Die Ausbildung zum Heilerziehungsassistenten bietet eine vielseitige Mischung aus theoretischem Unterricht und praktischer Erfahrung. In der Theorie werden Grundlagen in Pädagogik, Psychologie, Pflege und Sozialrecht vermittelt. Dabei lernen die Auszubildenden, wie sie Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen im Alltag unterstützen.
Ein wichtiger Bestandteil ist die Vermittlung von Kenntnissen über verschiedene Behinderungsformen und psychische Erkrankungen. Die Schüler lernen, wie sie individuelle Förderpläne erstellen, Entwicklungsfortschritte dokumentieren und pflegerische sowie soziale Aufgaben übernehmen. Musische und kreative Fächer fördern zudem die Fähigkeit, Freizeit- und Beschäftigungsangebote zu gestalten, die den betreuten Personen mehr Lebensqualität bieten.
In der praktischen Ausbildung wird dieses Wissen in Einrichtungen wie Wohnheimen, Tagesstätten oder Pflegeeinrichtungen angewandt. Dort begleiten die Auszubildenden, Menschen in ihrem Lebensumfeld sowie zu Terminen und unterstützen bei der Körperpflege. Auch die Zusammenarbeit mit Fachkräften und Angehörigen sowie die Einbindung sozialpädagogischer Medien spielen eine zentrale Rolle.
Passt die Ausbildung als Heilerziehungsassistent zu mir?
Diese Ausbildung ist ideal, wenn du gerne mit Menschen arbeitest und einfühlsam bist. Geduld, Belastbarkeit und Teamfähigkeit sind wichtige Eigenschaften. Kreativität und die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen, runden das Bewerberprofil ab.
Heilerziehungsassistent – Gehalt in der Ausbildung
Während der Ausbildung erhalten Heilerziehungsassistenten in der Regel eine Vergütung, die je nach Einrichtung und Bundesland variiert. Im ersten Ausbildungsjahr liegt das Gehalt durchschnittlich bei 1.180 Euro brutto pro Monat. Im zweiten Jahr steigt es auf etwa 1.383 Euro brutto. In privaten Einrichtungen kann die Ausbildung auch unvergütet sein, wobei es Möglichkeiten zur Förderung durch Bafög oder andere staatliche Unterstützung gibt.
Heilerziehungsassistent – Gehalt im Berufsleben
Nach der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt für Heilerziehungsassistenten in Deutschland bei 2.322 brutto pro Monat oder höher. Laut Entgeltatlas der Bundesagentur für Arbeit liegt der Einkommensmedian für Heilerziehungsassistenten derzeit (Stand: Januar 2025) bei 3.099 Euro monatlich für eine Vollzeitstelle. Erfahrene Fachkräfte können sogar bis zu 3.705 Euro verdienen, je nach Region, Einrichtung und Berufserfahrung.
Im öffentlichen Dienst und in tarifgebundenen Einrichtungen sind die Verdienstmöglichkeiten meist höher. Zuschläge für Schichtdienste, Wochenendarbeit und Feiertagsdienste verbessern das Gehalt zusätzlich.
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Wie sieht das Berufsleben als Heilerziehungsassistent aus?
Das Berufsleben eines Heilerziehungsassistenten ist vielseitig und geprägt von sozialer Verantwortung. Im Zentrum steht die Begleitung und Unterstützung von Menschen mit körperlichen, geistigen oder seelischen Beeinträchtigungen. Ziel ist es, diesen Menschen ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu ermöglichen und ihre Lebensqualität zu verbessern. Dabei arbeiten Heilerziehungsassistenten in Wohnheimen, Förderschulen, Tagesstätten oder ambulanten Diensten. Je nach Arbeitsumfeld und Einrichtung variiert der Arbeitsalltag, bleibt aber stets abwechslungsreich und nah am Menschen.
Die Zusammenarbeit mit Angehörigen und anderen Fachkräften wie Ergotherapeuten, Physiotherapeuten oder Sozialarbeitern ist ein wichtiger Bestandteil des Berufs. Durch diese interdisziplinäre Arbeit wird eine ganzheitliche Betreuung sichergestellt. Flexibilität und Einfühlungsvermögen sind essenziell, da jeder Klient individuelle Bedürfnisse hat. Oft sind Heilerziehungsassistenten auch Ansprechpersonen in Krisensituationen und tragen maßgeblich zur Stabilität und zum Wohlbefinden der betreuten Menschen bei.
Aufgaben
Heilerziehungsassistenten übernehmen eine Vielzahl an Aufgaben, die sowohl pflegerische als auch pädagogische Tätigkeiten umfassen. Ein zentraler Bereich ist die Grundpflege. Sie helfen den betreuten Menschen beim Waschen, Anziehen, Essen und der Körperhygiene. Dabei achten sie stets auf die Förderung der Selbstständigkeit und ermutigen die Klienten, Aufgaben so weit wie möglich eigenständig zu erledigen.
Ein weiterer wichtiger Aufgabenbereich ist die Begleitung zu Arztterminen, Therapien oder Behördengängen. Heilerziehungsassistenten organisieren und gestalten zudem Freizeitaktivitäten und Ausflüge und fördern so die soziale Teilhabe. Sie helfen bei der Haushaltsführung, erledigen Einkäufe und bereiten Mahlzeiten vor.
Zur täglichen Arbeit gehört auch das Dokumentieren von Entwicklungsfortschritten und Verhaltensweisen der Klienten. Diese Berichte sind essenziell für die Betreuungsteams, um individuelle Förderpläne zu erstellen und die Entwicklung kontinuierlich zu begleiten.
Wo kann man als Heilerziehungsassistent arbeiten?
Heilerziehungsassistenten finden Arbeit in Wohnheimen, Werkstätten für Menschen mit Behinderung, Förderschulen oder Rehabilitationskliniken. Ambulante Pflegedienste und integrative Kindergärten bieten ebenfalls Beschäftigungsmöglichkeiten.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten eines Heilerziehungsassistenten sind in der Regel flexibel, jedoch oft durch Schichtdienste geprägt. Die Tätigkeit umfasst Früh-, Spät- und Nachtschichten, da viele Betreuungseinrichtungen rund um die Uhr besetzt sein müssen. Typische Schichten können von ca. 6 bis 14 Uhr, von 14 bis 22 Uhr oder als Nachtschicht von 22 bis 6 Uhr gestaltet sein. Besonders in Wohnheimen oder Pflegeeinrichtungen ist die Arbeit im Schichtsystem Standard.
Wochenendarbeit ist ebenfalls üblich, da Menschen mit Beeinträchtigungen auch an Samstagen, Sonntagen und Feiertagen Betreuung benötigen. Die Arbeit an Feiertagen wird oft mit Zuschlägen vergütet. In manchen Einrichtungen sind Rufbereitschaften Teil der Tätigkeit, sodass man im Notfall einspringen muss.
In Schulen oder Tagesstätten sind die Arbeitszeiten dagegen meist geregelt und entsprechen den üblichen Unterrichtszeiten von etwa 8 Uhr bis 16 Uhr. Ambulante Dienste bieten häufig flexible Arbeitszeiten, da die Betreuung individuell in den Tagesablauf der betreuten Person integriert wird.
Welche Berufsperspektiven hat man als Heilerziehungsassistent?
Die Berufsaussichten für Heilerziehungsassistenten sind sehr gut, da Fachkräfte in diesem Bereich stark nachgefragt werden. Inklusion und integrative Betreuung gewinnen zunehmend an Bedeutung, wodurch der Bedarf an qualifizierten Kräften weiter wächst.
Fort- und Weiterbildung
Nach der Ausbildung besteht die Möglichkeit, sich zum Heilerziehungspfleger weiterzubilden. Diese Ausbildung dauert in der Regel drei Jahre und verbessert die Karrierechancen erheblich. Weiterbildungen in den Bereichen Pflege, Sozialpädagogik oder Sonderpädagogik eröffnen zusätzliche Perspektiven. Auch ein Studium in Heilpädagogik oder Sozialer Arbeit ist möglich.
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