Kita-Leiter übernehmen als vielseitige Fachkräfte die Verantwortung für sämtliche Abläufe in einer Betreuungseinrichtung. Dazu gehört die Entwicklung des Konzepts, die Ausstattung, das Personalmanagement und die Außenwirkung der Kita. Der Weg zur Kita-Leitung führt über eine Weiterbildung zum Fachwirt im Erziehungswesen, die eine Berufsausbildung zum Erzieher voraussetzt. Alternativ besteht die Möglichkeit eines pädagogisches Studiums. In diesem Artikel werden sowohl die Weiterbildung als auch die Studienoptionen, sowie das spätere Berufsleben einer Kita-Leitung thematisiert.
Was macht man als Kita-Leitung?
Die Verantwortung für den ordnungsgemäßen Betrieb der Einrichtung liegt bei der Kita-Leitung. Dies umfasst sowohl die pädagogische als auch die betriebswirtschaftliche Leitung. Die Aufgaben sind vielfältig und erstrecken sich von der Entwicklung des pädagogischen Konzepts, über die Ausstattung der Kita, bis hin zur Erstellung von Dienstplänen. Aber auch die Kinderbetreuung (insbesondere in kleineren Einrichtungen), Durchführung von Elterngesprächen, Gestaltung der Einrichtung, Personalplanung, Budgetverwaltung und Öffentlichkeitsarbeit sind zentrale Bestandteile der Tätigkeit.
Wie läuft die Weiterbildung zur Kita-Leitung ab?
Um als Kita-Leitung tätig sein zu können, erfolgt in der Regel zunächst eine Ausbildung zum Erzieher, an die sich eine Weiterbildung zum Fachwirt im Erziehungswesen anschließt. Alternativ kann der Beruf des Kita-Leiters durch ein Studium im Bereich Pädagogik ergriffen werden, wobei Studiengänge wie Kindheitspädagogik und Soziale Arbeit besonders relevant sind.
Voraussetzungen für die Weiterbildung
Für die Weiterbildung zum Fachwirt im Erziehungswesen ist eine abgeschlossene Ausbildung als Erzieher, Sozialpädagoge oder Heilerziehungspfleger erforderlich. Für ein Studium wird die Allgemeine Hochschulreife vorausgesetzt. Je nach Hochschule kann zudem ein Vorpraktikum oder einschlägige Berufserfahrung verlangt werden.
Kita-Leitung – Inhalt und Dauer
Die Weiterbildung zum Kita-Leiter dauert in Vollzeit acht Monate. In Teilzeit verlängert sich die Ausbildungsdauer auf 12 bis 18 Monate. Während dieser Weiterbildung werden unter anderem Managementmethoden und Personalführung vermittelt.
Ein pädagogisches Studium kann in Vollzeit innerhalb von sechs Semestern abgeschlossen werden. Einige Hochschulen bieten auch Teilzeit- oder berufsbegleitende Studiengänge an, wodurch sich die Studiendauer entsprechend verlängert. Praktika sind fester Bestandteil des Studiums. Nach dem Bachelor kann das erlernte Wissen in einem Masterstudium weiter vertieft werden, das weitere zwei bis vier Semester in Anspruch nimmt.
Inhalte
Bei der Weiterbildung zum Fachwirt können die Inhalte je nach Anbieter leicht variieren. Im Wesentlichen werden folgende Inhalte abgedeckt:
Fachgebiet Ausbildungsinhalt Betriebswirtschaftslehre Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre, Controlling Marketing Marketing in Nonprofit-Organisationen, Fundraising, Corporate Identity Rechnungswesen Kosten- und Leistungsrechnung, Buchführung Managementmethoden Projektmanagement, Zeitmanagement, Präsentationstechniken Personalwesen Personalplanung und -verwaltung, Personalbeschaffung, Personalführung Organisationsentwicklung Büroorganisation, Persönliche Arbeitstechniken, Persönlichkeitsentwicklung, Gesprächsführung, Interkulturelles Training Recht Arbeitsrecht, Aufsichtspflicht, Vereinsrecht, Datenschutz EDV Grundlagen der Datenverarbeitung, MS Office, Internet
Die Inhalte der Studienvariante unterscheiden sich je nach Hochschule und Studiengang. Der Studiengang B.A. Frühkindliche und Elementarbildung an der Pädagogischen Hochschule Heidelberg steht beispielhaft für viele Studiengänge im Bereich Elementarbildung und umfasst folgende Inhalte:
Modul Studieninhalte Wissenschaftliche Arbeits- und Forschungsmethoden Grundlagen des frühkindlichen Elementarbereichs, Diagnostik, Forschungsmethoden Entwicklungspsychologische und bildungswissenschaftliche Grundlagen Entwicklungsbereiche, Interaktionsformen Kindheit in Kindertageseinrichtungen Kindheit in Kindertageseinrichtungen Bildungsfelder im Bereich der frühkindlichen Elementarbildung Musik und Bewegung, Kunst, Medien und Naturwissenschaften, Bildungsfelder Gesamt, Literatur, Mathematik und Sprache Fördern und Inklusion Personalplanung und -verwaltung, Personalbeschaffung, Personalführung Leitung und Bildungsmanagement Qualitätsmanagement, Betreuung und Kooperation, Recht und Betriebswirtschaftslehre für Kindertageseinrichtungen Professionalisierung und Praktika Praxismodul, Professionalisierung Bachelorarbeit Bachelorarbeit
Das Studium umfasst 510 Praxisstunden und 180 Leistungspunkte. Nach dem Abschluss erhält man den Titel Bachelor of Arts (B.A.) Frühkindliche und Elementarbildung.
Passt die Weiterbildung als Kita Leitung zu mir?
Die Weiterbildung zur Kita-Leitung ist passend für Personen, die gerne mit Kindern arbeiten und Verantwortung für Andere übernehmen möchten. Hierbei sind eine Freude an der Arbeit mit Menschen, Führungsqualitäten, Belastbarkeit, Durchsetzungsvermögen, Selbstvertrauen und Reflexionsfähigkeit essentiell. Wer nicht viel Verantwortung tragen möchte, sollte von einer entsprechenden Weiterbildung absehen.
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Kita-Leitung – Kosten der Weiterbildung
Während der Ausbildung, sei es in Form eines Studiums oder einer Weiterbildung, erhalten angehende Kita-Leiter keine Vergütung. Es besteht jedoch die Möglichkeit, Stipendien zu beantragen oder BAföG in Anspruch zu nehmen. Studienkredite können ebenfalls eine Option sein. Die Kosten für eine Weiterbildung belaufen sich auf etwa 2.000 Euro, die in der Regel selbst getragen werden müssen. Bei einem Studium fallen zudem die üblichen Semesterbeiträge an, die von der jeweiligen Einrichtung abhängen.
Kita-Leitung – Gehalt im Berufsleben
Nach Abschluss der Ausbildung liegt das Einstiegsgehalt eines Kita-Leiters bei rund 3.700 Euro brutto pro Monat, was einem Jahresgehalt von etwa 44.400 Euro entspricht. Mit zunehmender Berufserfahrung kann das monatliche Gehalt auf durchschnittlich 4.500 Euro brutto steigen, was einem Jahresgehalt von etwa 54.000 Euro entspricht.
Wie sieht der Berufsalltag als Kita-Leitung aus?
Kita-Leiter haben einen abwechslungsreichen Arbeitsalltag, der zahlreiche Tätigkeiten in unterschiedlichen Bereichen umfasst. Sie sind die ersten Ansprechpartner für Eltern, Erzieher, Kooperationspartner und Dienstleister. Gleichzeitig sorgen sie für den reibungslosen Betrieb der Einrichtung.
Einsatzorte
Kita-Leiter finden Anstellung in Kinderkrippen, Kindergärten, Kindertagesstätten und Horten.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten eines Kita-Leiters sind von der jeweiligen Einrichtung abhängig, liegen aber meist über die Werktage verteilt. Gelegentlich ist es erforderlich, Überstunden zu leisten.
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Kita-Leitung – Weiterbildung und Berufsperspektiven
Die Berufsperspektiven sind trotz des Geburtenrückgangs gut. Denn Leitungsfunktionen im sozialen Bereich sind generell hoch gefragt. Die steigende Bedeutung der frühkindlichen Bildung bestärkt zudem die wachsende Nachfrage nach qualifizierten Fachkräften.
Weiterbildung und Fortbildung
Auch nach der abgeschlossenen Ausbildung sollten Kita-Leiter ihre fachlichen Kompetenzen kontinuierlich weiterentwickeln. Regelmäßige Fort- und Weiterbildungen in Bereichen wie Betriebsorganisation, Elternberatung, Mitarbeiterführung, Sozialrecht und Sprachentwicklung sind empfehlenswert. Die Fachkräfte haben zudem die Möglichkeit, sich durch ein Studium der frühkindlichen Bildung weiter fortzubilden.
Mit entsprechender Berufserfahrung ist es zudem möglich, eine eigene Kindertagesstätte zu gründen oder als Bereichsleiter zu arbeiten. Auch in der Aus- und Weiterbildung pädagogischen Personals oder in einer Trägerorganisation bieten sich Tätigkeitsfelder.
Passende Jobs
Passende Jobs in leitenden Funktionen im Sozialwesen gibt es bei Soziale-Karriere. Hier gibt es Stellenangebote als Kita Leitung, Jobs als Einrichtungsleitung und Jobs als Sozialdienstleitung.