Der Beruf als Lehrer stellt einen wichtigen Bestandteil unserer Gesellschaft dar und setzt den Grundstein für die Allgemeinbildung der Bevölkerung. Lehrer vermitteln Wissen in den unterschiedlichsten Fachgebieten und haben einen maßgeblichen Einfluss auf die Erziehung und Sozialisierung ihrer Schüler. Um diesen verantwortungsvollen Beruf ausüben zu können, ist ein Lehramtsstudium mit anschließendem Referendariat nötig. Dieser Artikel klärt alle relevanten Infos rund um den Wunsch vieler junger Erwachsenen, Lehramt zu studieren. Zudem werden der spätere Berufsalltag als Lehrer und Gehaltsaspekte beleuchtet.
Was macht man als Lehrer
Wer ein Studium zum Beruf als Lehrer anstrebt, wird in Zukunft für die Gestaltung und Durchführung des Unterrichts, die Betreuung von Schülerinnen und Schülern, sowie für administrative Aufgaben verantwortlich sein. Dabei planen Lehrkräfte nicht nur den Unterricht, sondern führen auch Prüfungen durch und begleiten die individuelle Lernentwicklung der Schülerinnen und Schüler.
Lehramt studieren: So läuft das Studium für Lehrer ab
Das Studium zum Lehrer wird an verschiedenen deutschen Hochschulen angeboten. Unterschieden wird hierbei in der Regel zwischen drei Stufen, die die einzelnen Schulformen widerspiegeln:
- Primarstufe: Umfasst eine Lehramtstätigkeit an Grund- und Hauptschulen, wie etwa die von Grundschullehrern.
- Sekundarstufe I: Umfasst eine Lehramtstätigkeit an Realschulen, beispielsweise als Sportlehrer.
- Sekundarstufe II: Umfasst eine Lehramtstätigkeit am Gymnasium, an Berufsschulen oder Berufskollegs, wie etwa die von Gymnasiallehrern.
Ergänzend hinzu kommen die Sonderschulformen. Lehrer werden auch für Sonderpädagogische Schule und Sonderschulen gebraucht. Auch eine Tätigkeit als Lehrer für Pflegeberufe ist beispielsweise denkbar. Ebenso üben viele Lehrer eine zusätzliche Tätigkeit als Nachhilfelehrer aus.
Lehramt studieren: Duales Studium als Modellprojekt
Auch ein duales Studium für eine Tätigkeit als Lehrer wurde in mehreren Bundesländern als Modellprojekt eingeführt. In Baden-Württemberg bieten die Pädagogische Hochschule Karlsruhe, die Universität Freiburg und die Universität Stuttgart jeweils 20 Studienplätze an. Die theoretische Ausbildung erfolgt an den Hochschulen, während die praktische Ausbildung in enger Zusammenarbeit mit Ausbildungsschulen und Seminaren für Lehrkräfte stattfindet.
Zugangsvoraussetzungen
Je nachdem, wie sich das konkrete Studienmodell gestaltet, variieren auch die Zugangsvoraussetzungen. Für den Beginn eines regulären Bachelorstudiums bzw. eines dualen Bachelorstudiums ist in der Regel eine Allgemeine Hochschulreife (Abitur) erforderlich. Teilweise wird für ein Lehramtsstudium auch ein NC, also ein bestimmter Notendurchschnitt im Abitur, verlangt. Der genaue Wert schwankt hier aber stark je nach Hochschule.
Wer einen regulären Master oder auch einen dualen Master absolvieren möchte, sollte einen Abschluss in einem fachlich passenden Bachelorstudienfach vorweisen können. Abhängig davon, welcher Studiengang angestrebt wird, kann auch eine einschlägige berufliche Tätigkeit oder ein studiengangbezogenes Praktikum erforderlich sein. Die endgültige Entscheidung über die Zulassung trifft in den meisten Fällen die jeweilige Hochschule.
Dauer und Aufbau
Das klassische Lehramtsstudium variiert je nach Bundesland in seiner Struktur und Dauer. In der Regel erstreckt es sich über sechs bis zehn Semester (3 – 5 Jahre). Entscheidet man sich für ein zusätzliches Fach, verlängert sich die Studiendauer um etwa zwei Semester pro Fach. Dieser Teil schließt mit dem ersten Staatsexamen oder auch einem Master of Education. Im Anschluss folgt ein zweijähriges Referendariat, ehe die Anwärter als vollwertige Lehrer ihren Beruf ausüben dürfen. Das Referendariat schließt mit dem zweiten Staatsexamen.
Das duale Studium besteht aus theoretischen und praktischen Modulen. Die Praxisanteile sind in das Studium integriert und ersetzen teilweise das klassische Referendariat. In der Regel erstreckt sich die praktische Ausbildung über die gesamte Studiendauer. Beispielhaft ist hier der Aufbau des dualen Masters für das Lehramt Physik an der Universität Freiburg dargestellt:
Bereich | Dauer | Beschreibung |
Masterstudium | Zwei Jahre | Schließt mit Masterarbeit ab -> Abschluss Master of Education |
Arbeitsverhältnis im öffentlichen Dienst | Während des Masterstudiums | Vergütete Tätigkeit |
Vorbereitungsdienst | Dauer: 1 Jahr | Findet nach dem Masterstudium statt, im Anschluss Befähigung für Lehramt an Gymnasien |
Inhalte des Studiums
Das Lehramtsstudium vermittelt sowohl fachwissenschaftliche als auch didaktische und pädagogische Kompetenzen. Das Wissen wird durch Hochschullehrende, Fachkräfte aus den Schulen, sowie Praxisbetreuende in den jeweiligen Seminaren vermittelt. Die Prüfungsleistungen umfassen in der Regel schriftliche und mündliche Leistungen, sowie eine Abschlussarbeit.
Die Struktur der Lehramtsstudiengänge variiert je nach Bundesland, Schulform und angestrebtem Abschluss. Dennoch ist Eines überall gleich: Alle angehenden Lehrkräfte wählen in ihrem Studium zwei Fächer. Welche Fächer zur Auswahl stehen, unterscheidet sich je nach Bundesland. In der Regel werden dabei folgende Bereiche abgedeckt:
Fachrichtung Unterrichtsfächer Sprachen Deutsch, Englisch, Französisch, Latein, Spanisch etc. Geisteswissenschaften Geschichte, Sozialkunde, Politik Naturwissenschaften Mathematik, Physik, Chemie, Biologie, Geographie Technik Informatik Künste Kunst und Musik Gesellschaft und Ethik Religionslehre, Philosophie, Ethik Sportwissenschaften Sport
Grundsätzlich unterscheidet sich auch der Inhalt der gewählten Fächerkombi je nach Bundesland und angestrebter Schulform. Für jedes Lehramtsstudium essentiell sind hingegen Erziehungswissenschaften, Fachwissenschaften, Fachdidaktik, Pädagogik und Praktika.
Ist Lehramt studieren das Richtige für mich?
Ob das Lehramtsstudium zu einem passt, hängt von verschiedenen Faktoren ab. Es ist wichtig, ein Interesse an der Vermittlung von Wissen und eine hohe soziale Kompetenz zu besitzen. Dem Bildungsauftrag und der Erziehung junger Menschen, sowie den maßgeblichen Einfluss auf deren Sozialisierung sollte man sich bewusst sein. Außerdem sollte man Freude am Umgang mit jungen Menschen haben und ein gewisses Maß an Geduld und Empathie mitbringen.
Lehrkraft Stellenangebote
Lehrer – Gehalt im Studium
Während eines dualen Studiums zum Lehrer ist das Gehalt abhängig von dem jeweiligen Bundesland und der Schulform. Das Gehalt kann sich darüber hinaus je nach Studienjahr und Praxisphase unterscheiden. An der Universität Erfurt beträgt die Vergütung beispielsweise aktuell 1.400 Euro im Bachelor- und 1.600 Euro im Master-Studium pro Monat. Im klassischen Hochschulstudium wird keine Vergütung gezahlt. Hier bieten sich über Baföq und Co. Finanzierungsmöglichkeiten.
Lehrer – Gehalt im Berufsleben
Im Allgemeinen richtet sich das Gehalt eines Lehrers nach den jeweiligen Besoldungsstufen für Lehrkräfte im öffentlichen Dienst, sowie nach dem Beamtenstatus. Lehrkräfte an Grundschulen verdienen in Deutschland im Durchschnitt etwa 4.694 Euro monatlich. Für Lehrkräfte an Gymnasien liegt der Verdienst im Durchschnitt bei 5.531 Euro brutto im Monat. Mit zunehmender Berufserfahrung und Aufstiegsmöglichkeiten (beispielsweise als Oberstudienrat am Gymnasium) können die Gehälter sowohl an Grundschulen als auch an Gymnasien deutlich steigen.
Wie sieht das Berufsleben als Lehrer aus?
Ein Studium zum Lehrer ebnet den Weg zu einem vielfältigen und anspruchsvollen Berufsleben. Lehrer unterrichten nicht nur in ihrem Fachgebiet, sondern sind auch für die individuelle Förderung ihrer Schüler zuständig. Neben der Unterrichtsvorbereitung müssen Lehrer regelmäßig Prüfungen abnehmen und Noten vergeben. Der Austausch mit Kollegen und Eltern, sowie die kontinuierliche Weiterentwicklung durch Fort- und Weiterbildungen sind ebenfalls Bestandteil des Lehrerberufs.
Aufgaben als Lehrer
Lehrer haben eine Vielzahl an Aufgaben. Zu ihren Hauptaufgaben gehört es, den Unterricht vorzubereiten und durchzuführen, Lernziele zu vermitteln und den Lernfortschritt der Schüler zu überprüfen. Darüber hinaus müssen sie bei der individuellen Förderung der Schüler auf deren Bedürfnisse eingehen. Auch die Kommunikation mit Eltern und die Mitwirkung an schulischen Veranstaltungen gehören zu den Aufgaben eines Lehrers.
Wo kann man als Lehrer arbeiten?
Lehrkräfte können an öffentlichen oder privaten Schulen tätig sein. Mögliche Einsatzorte sind Grundschulen, weiterführende Schulen, sowie berufliche Schulen. Darüber hinaus können Lehrkräfte auch eine Laufbahn an einer Hochschule beispielsweise in der Bildungsforschung einschlagen.
Arbeitszeiten
Die Arbeitszeiten variieren je nach Schulform und Bundesland. Neben dem regulären Unterricht, der sich über feste Zeiten von Montag bis Freitag erstreckt, fallen oftmals Vorbereitungszeiten, Konferenzen und Fortbildungen an.
Lehrkraft Stellenangebote
Welche Berufsperspektiven hat man als Lehrer?
Ein Studium zum Lehrer bietet eine gesicherte und vielseitige Berufsperspektive. Neben einer Tätigkeit als Lehrkraft sind auch Positionen in der Schulverwaltung oder in der Forschung an einer Hochschule möglich. Lehrer müssen sich in ihrem Berufsleben permanent fortbilden. Lehrpläne und Vorgaben der zuständigen Kultusministerien können sich ändern, ebenso pädagogische Konzepte. Der Einsatz digitaler Medien in der heutigen Zeit erfordert von Lehrern zudem Kompetenz in digitalen Lehrmethoden.
Passende Stellen
Passende Stellen nach erfolgreich absolviertem Lehramtsstudium findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Lehrkraft, Jobs als Fachlehrer, Jobs als Grundschullehrer und Jobs als Gymnasiallehrer.