Wer ein Studium im Fach Rehabilitationspädagogik abschließt, hat im Anschluss die Möglichkeit, in Wohnheimen oder heilpädagogischen Einrichtungen tätig zu werden. In diesem Rahmen unterstützen und begleiten Rehabilitationspädagogen Kinder und Erwachsene mit seelischen und /oder körperlichen Behinderungen. Darüber hinaus übernehmen sie oft Leitungspositionen in Heimen oder anderen rehabilitationspädagogischen Institutionen und arbeiten eng mit anderen Fachkräften zusammen. Der folgende Text setzt sich mit dem Studium, den Berufsperspektiven und dem Gehalt dieser Fachkräfte auseinander.
Was macht man als Rehabilitationspädagoge?
Als Rehabilitationspädagoge unterstützt man Menschen mit körperlichen, geistigen oder psychischen Beeinträchtigungen dabei, ihre individuellen Fähigkeiten zu entfalten und ein möglichst selbstbestimmtes Leben zu führen. Man entwickelt dabei Konzepte und Fördermaßnahmen, die auf die speziellen Bedürfnisse der Betroffenen abgestimmt sind. Dazu gehört die Beratung von Angehörigen, die Zusammenarbeit mit medizinischen und therapeutischen Fachkräften, sowie die Begleitung in Bildungs- und Arbeitsprozessen. Ziel ist es, Barrieren abzubauen und die gesellschaftliche Teilhabe der Betroffenen zu verbessern.
Wie läuft das Studium im Bereich Rehabilitationspädagogik ab?
Im Bereich Rehabilitationspädagogik wird in der Regel ein abgeschlossenes Studium der Rehabilitations- oder Sonderpädagogik vorausgesetzt. Oftmals ist ein grundständiges Bachelorstudium für eine Tätigkeit in der Rehabilitationspädagogik ausreichend. Das Studium wird von verschiedenen Universitäten in Deutschland angeboten und wird in der Regel mit einem Bachelor bzw. Master of Arts abgeschlossen.
Voraussetzungen für das Studium
Voraussetzung für ein Studium im Bereich der Rehabilitationspädagogik ist meist eine allgemeine oder Fach-Hochschulreife, oder eine gleichwertige Qualifikation. Einige Hochschulen bieten auch die Möglichkeit einer beruflichen Qualifizierung, beispielsweise über eine abgeschlossene Berufsausbildung.
Dauer und Ausbildungsorte
Das Studium im Bereich Rehabilitationspädagogik wird von verschiedenen Hochschulen angeboten. Dazu gehören beispielsweise die Humboldt-Universität zu Berlin und die Technische Universität Dortmund, an denen das Bachelorstudium angeboten wird. Der Bachelor dauert in der Regel sechs Semester (3 Jahre). Wer ein Masterstudium absolvieren möchte, kann dies beispielsweise an der Carl von Ossietzky Universität Oldenburg oder an der Humboldt-Universität zu Berlin tun. Dies dauert in der Regel weitere vier Semester (2 Jahre).
Inhalte und Aufbau des Studiums
Der Aufbau des Bachelorstudiums ist hier einmal am Beispiel des Bachelor of Arts an der Humboldt-Universität zu Berlin dargestellt:
Bereich | Modul | LP (Leistungspunkte) |
Pflichtbereich (130 LP) | Modul 01: Studieneingangsphase | 10 LP |
Modul 02: Einführung in die Fachrichtungen und Querschnittsdisziplinen | 5 LP | |
Modul 03: Medizinische Grundlagen | 5 LP | |
Modul 04: Psychologische Grundlagen der Rehabilitation | 10 LP | |
Modul 05: Psychodiagnostik und Intervention | 10 LP | |
Modul 06: Soziologische Grundlagen der Rehabilitation | 10 LP | |
Modul 07: Erziehungswissenschaft | 5 LP | |
Modul 08: Rehabilitationspädagogik | 10 LP | |
Modul 09: System der Rehabilitation | 10 LP | |
Modul 10: Forschungsmethoden | 10 LP | |
Modul 11: Recht | 5 LP | |
Modul 12: Beratung | 5 LP | |
Modul 13: Professionalisierung und Praxis | 20 LP | |
Modul 17: Bachelorabschluss | 15 LP | |
Fachlicher Wahlpflichtbereich (30 LP) | Modul 14: Fachrichtungsspezifische Vertiefung I | 10 LP |
Modul 15: Fachrichtungsspezifische Vertiefung II | 10 LP | |
Modul 16: Förderung und Sicherung sozialer Teilhabe | 10 LP | |
Überfachlicher Wahlpflichtbereich (20 LP) | Module aus anderen Fächern oder zentralen Einrichtungen wie dem Sprachenzentrum |
Das Studium schließt in der Regel mit einer Bachelorprüfung und dem akademischen Abschluss Bachelor of Arts Rehabilitationspädagogik.
Passt das Studium im Bereich Rehabilitationspädagogik zu mir?
Wer sich für die Unterstützung von Menschen mit Beeinträchtigungen interessiert, Einfühlungsvermögen besitzt und sich für Inklusion sowie soziale Gerechtigkeit engagiert, findet in diesem Studiengang eine geeignete Zukunft. Kommunikationsfähigkeit und die Bereitschaft zur interdisziplinären Zusammenarbeit sind ebenfalls wichtige Eigenschaften. Da die Arbeit in diesem Bereich sowohl herausfordernd als auch erfüllend sein kann, sind Geduld, Belastbarkeit und eine lösungsorientierte Denkweise von Vorteil.
Rehabilitationspädagoge/in Stellenangebote
Rehabilitationspädagogik – Gehalt im Studium
Während des Studiums im Bereich Rehabilitationspädagogik erhält man meist kein Gehalt und muss seinen Lebensunterhalt mithilfe von BAföG, Stipendien oder elterlichem Unterhalt bestreiten. Darüber hinaus fallen Studiengebühren an, die bei der Technischen Universität Dortmund aktuell bei circa 299 Euro pro Semester und bei der HU Berlin bei 322 Euro pro Semester liegen. Die Kosten für Lehrmaterialien müssen von den Studierenden selbst getragen werden.
Rehabilitationspädagogik – Gehalt im Berufsleben
In der Rehabilitationspädagogik erfolgt eine Anstellung oft im Rahmen des öffentlichen Dienstes, wo die Vergütung entsprechend des Tarifvertrags für den öffentlichen Dienst (TVöD) geregelt ist. Als Rehabilitationspädagoge kann man hier im Durchschnitt ein Gehalt zwischen 4.129 und 5.332 Euro brutto monatlich rechnen.
Wie sieht der Berufsalltag im Bereich Rehabilitationspädagogik aus?
Der Berufsalltag in der Rehabilitationspädagogik ist vielfältig und hängt stark vom jeweiligen Arbeitsbereich ab. Zu den typischen Aufgaben gehören die Planung und Durchführung von Fördermaßnahmen, die Beratung von Betroffenen und deren Angehörigen, sowie die Zusammenarbeit mit Fachkräften aus Medizin, Therapie und Sozialarbeit. Je nach Tätigkeitsfeld findet die Arbeit in Bildungseinrichtungen, Rehabilitationseinrichtungen, Werkstätten für Menschen mit Behinderung oder in der Sozialberatung statt. Neben der direkten pädagogischen Arbeit gehört auch die Erstellung von individuellen Entwicklungsplänen und Dokumentationen zum Berufsalltag.
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Welche Berufsperspektiven hat man im Bereich Rehabilitationspädagogik?
Insgesamt sind die Berufsperspektiven im Bereich Rehabilitationspädagogik als gut zu bewerten. Bezogen auf den Bereich Erziehung, Sozialarbeit und Heilerziehungspflege im Allgemeinen wurde in einer Untersuchung des QuBe-Projekt des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB) und des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) festgestellt, dass die Zahl der Personen, die das Erwerbsleben zeitnah verlassen, die der Personen, die neu in den Bereich einsteigen übersteigt.
Weiterbildung und Fortbildung
Die Leitung von Heimen und Institutionen der Rehabilitationspädagogik gehört auch in den Arbeitsbereich der Fachkräfte. Für Personen die diese anstreben oder gerne in der Forschung und Lehre arbeiten würden bietet sich das Absolvieren eines Masterstudiums an. Für besonders hohe Positionen in der Forschung bzw. Lehre kann auch eine Promotion oder Habilitation notwendig werden.
Passende Jobs
Passende Jobs in der Rehabilitationspädagogik gibt es bei Sozial-Karriere. Hier findet man Jobs als Rehabilitationspädagoge, Stellen als Heilerziehungspfleger und Jobs als Integrationserzieher.