Schulen sind längst nicht nur Orte des Lernens, sondern auch Räume sozialer Interaktion, die Herausforderungen wie Mobbing, Gewalt oder Leistungsdruck mit sich bringen können. Diese Probleme übersteigen häufig die Kapazitäten der Lehrkräfte, deren Hauptaufgabe in der Wissensvermittlung liegt. Hier kommen Schulsozialarbeiter ins Spiel, die als neutrale Vertrauenspersonen Unterstützung bieten. Der Beruf gewinnt zunehmend an Bedeutung und wird an immer mehr Schulen etabliert, um soziale Konflikte zu lösen und präventiv zu arbeiten.
Was macht man als Schulsozialarbeiter?
Schulsozialarbeiter sind dafür verantwortlich, Schülern in schwierigen Lebenssituationen beratend zur Seite zu stehen. Sie arbeiten unabhängig von der Schulleitung und schaffen so eine neutrale Vertrauensbasis. Zu ihren Aufgaben gehört es, mit Schülern, Lehrern und Eltern zusammenzuarbeiten, Konflikte zu schlichten und Lösungen zu entwickeln, die für alle Beteiligten tragbar sind. Neben der individuellen Beratung stehen präventive Maßnahmen im Fokus, wie etwa Workshops zu Themen wie Gewaltprävention, Teambuilding oder Soziales Lernen.
Typische Problemfelder, in denen diese Fachkräfte aktiv werden, sind Mobbing, Gewalt, psychische Belastungen oder Drogenmissbrauch. Zudem übernehmen sie oft die Rolle eines Vermittlers zwischen Schülern und Lehrern, wenn das Verhältnis belastet ist. Diese Arbeit erfordert Einfühlungsvermögen, Organisationstalent und Kommunikationsfähigkeit.
Wie läuft die Ausbildung zum Schulsozialarbeiter ab?
Die Ausbildung zum Schulsozialarbeiter ist nicht einheitlich geregelt. Meist wird sie durch ein Studium im Bereich Soziale Arbeit, Sozialpädagogik oder verwandten Disziplinen vorbereitet. Im Anschluss erfolgt häufig eine spezielle Weiterbildung oder Zusatzqualifikation, um den spezifischen Anforderungen in Schulen gerecht zu werden.
Voraussetzungen für die Ausbildung
Um Schulsozialarbeiter zu werden, benötigt man in der Regel ein abgeschlossenes Studium der Sozialen Arbeit, Sozialpädagogik oder auch Psychologie. Persönlich sind Eigenschaften wie Empathie, Belastbarkeit und Kommunikationsfähigkeit unerlässlich.
Dauer und Aufbau
Ein Bachelorstudium in den entsprechenden Fächern dauert in der Regel sechs bis acht Semester. Idealerweise nutzt man die Zeit zwischen Studium und Weiterbildung, um Erfahrungen in der Schulsozialarbeit zu sammeln. Die Weiterbildung dauert mehrere Monate bis zu einem Jahr. Je nach Anbieter erlangt man im Anschluss einen Masterabschluss oder ein Zertifikat der Schulsozialarbeit. Im Allgemeinen werden spezifische Kenntnisse über Konfliktmanagement, Kinder- und Jugendpsychologie, sowie Methoden der Schulsozialarbeit vermittelt. Die verschiedenen Angebote zur Weiterbildung im Bereich Schulsozialarbeit sind im Folgenden dargestellt:
Institution | Beschreibung |
Hochschule für Soziale Arbeit und Pädagogik - Berlin | Master of Arts - Schulsozialarbeit: Das Masterstudium bereitet auf praktische, leitende und konzipierende Tätigkeiten im Bereich Schulsozialarbeit vor. Es werden Kompetenzen für themenvertiefte, professionsbezogene, handlungsorientierte und methodische Arbeit entwickelt. Der Studiengang betont eine enge Theorie-Praxis-Relation. |
Education partners GmbH | Lehrgangsziel: Vermittlung von Kenntnissen und Fertigkeiten für die Tätigkeit als Pädagogische Fachkraft für Schulsozialarbeit. Abschluss: Institutsinternes Zertifikat. Voraussetzungen: Abgeschlossenes Studium der Sozialpädagogik oder Sozialarbeit, zwei Jahre Berufserfahrung. |
Hochschule München | Modul Schulsozialarbeit: Aufbauend auf dem Modul „Praktisches Studiensemester“. Voraussetzung ist der erfolgreiche Abschluss dieses Moduls. |
Hochschule Würzburg - Schweinfurt | Studiengang Soziale Arbeit (B. A.): Schulsozialarbeit ist ein Vertiefungsgebiet im siebten Semester des Bachelorstudiums Soziale Arbeit. |
Hochschule Ravensburg - Weingarten | Zusatzqualifikation: Studienbegleitend zum B. A. oder als Zusatzausbildung absolvierbar. Voraussetzung: Studierende der Pädagogischen Hochschule Weingarten, der Fachhochschule Ravensburg-Weingarten, sowie berufstätige Lehrer oder Sozialpädagogen. |
Evangelische Fachhochschule Darmstadt | Schwerpunkt im Studiengang Soziale Arbeit (B. A.): Themenfelder sind Schule, schulnahe Dienste sowie Jugendhilfe. |
FH Münster | Studiengang Soziale Arbeit (B.A.): Im sechsten Semester werden drei Module angeboten: Schulsozialarbeit, Soziales Lernen in der Schule, sowie Sozialpädagogik. |
Inhalte und Abschluss
Die theoretischen Inhalte umfassen Themen wie Sozialpädagogik, Recht, Psychologie und Kommunikationstechniken. In der Praxis werden Fähigkeiten im Konfliktmanagement, in der Beratung und im Umgang mit Krisensituationen vertieft.
An der Hochschule für Soziale Arbeit und Pädagogik (HSAP) in Berlin ist das Masterstudium wie folgt aufgebaut:
Modulgruppe | Inhalte und Ziele |
Professionsbestimmung im Bereich Schulsozialarbeit |
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Interdisziplinäre Vertiefungen – Handlungsbezogene Anforderungen |
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Tätigkeitsbezogene Rechts- und Verfahrenskenntnisse / Prozesssteuerungen |
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Forschung und Entwicklung |
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Studienbegleitende Praxis |
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Masterthesis |
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Passt die Ausbildung als Schulsozialarbeiter zu mir?
Die Ausbildung ist besonders geeignet für Menschen, die Freude am Umgang mit Kindern und Jugendlichen haben, geduldig und konfliktfähig sind und eine hohe soziale Kompetenz mitbringen. Wer außerdem teamfähig ist und ein gutes Gespür für zwischenmenschliche Dynamiken hat, findet in diesem Beruf seine Erfüllung.
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Schulsozialarbeiter – Gehalt in der Ausbildung
Während der Weiterbildung beziehungsweise im Studium erhalten Studierende in der Regel keine Vergütung. Praktika, die Bestandteil des Studiums sind, werden nur in Ausnahmefällen entlohnt. Während einer berufsbegleitenden Weiterbildung ist es hingegen möglich, seinen Lebensunterhalt durch die Haupttätigkeit weiter zu bestreiten. An den Ausbildungsinstituten werden in der Regel auch Ausbildungsgebühren fällig. So kostet der Master in Schulsozialarbeit an der HSAP beispielsweise 425 Euro pro Monat.
Schulsozialarbeiter – Gehalt im Berufsleben
Das Gehalt eines Schulsozialarbeiters variiert je nach Qualifikation, Arbeitgeber und Bundesland. Berufseinsteiger verdienen monatlich zwischen 2.000 und 3.000 Euro brutto. Mit zunehmender Erfahrung und Weiterbildungen kann der Verdienst auf durchschnittlich 4.260 Euro brutto pro Monat steigen.
Wie sieht der Berufsalltag als Schulsozialarbeiter aus?
Der Arbeitsalltag eines Schulsozialarbeiters ist vielseitig und abwechslungsreich. Tägliche Aufgaben umfassen Beratungsgespräche, Konfliktmediation und die Organisation von Präventionsprojekten. Dabei arbeiten diese Fachkräfte eng mit Schülern, Lehrern und Eltern zusammen.
Aufgaben als Schulsozialarbeiter
Zu den zentralen Aufgaben zählen die Unterstützung von Schülern bei persönlichen oder schulischen Problemen, die Durchführung von Workshops, sowie die Mediation bei Konflikten. Schulsozialarbeiter haben die Möglichkeit, präventiv zu arbeiten, indem sie Programme zur Stärkung sozialer Kompetenzen oder Gewaltprävention durchführen.
Wo kann man als Schulsozialarbeiter arbeiten?
Schulsozialarbeiter finden Beschäftigung an Grundschulen, weiterführenden Schulen oder in Berufsschulen. Häufig arbeiten sie im öffentlichen Dienst, bei freien Trägern oder in sozialen Organisationen. Besonders in Ganztagsschulen oder Schulen mit angeschlossener Mittagsbetreuung sind sie gefragt.
Arbeitszeiten als Schulsozialarbeiter
Die Arbeitszeiten dieser Fachkräfte richten sich in der Regel nach den Schulzeiten. Wochenend- oder Nachtdienste sind in diesem Berufsfeld eher die Ausnahme.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Schulsozialarbeiter?
Die Nachfrage nach Schulsozialarbeitern steigt stetig, da ihre Arbeit zunehmend als unverzichtbar angesehen wird. Die Bedeutung dieses Berufs wächst mit dem zunehmenden Bedarf an individueller Förderung und Konfliktprävention in Schulen.
Weiterbildung und Fortbildung
Je nachdem, welches Grundstudium vorliegt, sind unterschiedliche Weiterbildungen möglich. Beispielsweise können Personen, die einen universitären Abschluss in Sozialer Arbeit haben, eine Ausbildung zum Kinder- und Jugendpsychotherapeuten machen und somit ihre Gehaltschancen wesentlich verbessern.
Passende Jobs
Passende Jobs im Schulwesen findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Schulsozialarbeiter, Jobs als Schulbegleiter und Jobs als Grundschullehrer.