Der Beruf als Sozialmanager verbindet soziale Verantwortung mit wirtschaftlichem Handeln und gestaltet nachhaltige Lösungen für gesellschaftliche Herausforderungen. Im folgenden Artikel werden das Studium, mögliche Verdienstchancen und die Aufgaben dieser Fachpersonen dargestellt.
Was macht man als Sozialmanager?
Ein Sozialmanager bildet die Brücke zwischen sozialen Belangen und betriebswirtschaftlichen Anforderungen. Sozialmanager arbeiten daran, soziale Einrichtungen effektiv zu organisieren und gleichzeitig die gesellschaftliche Verantwortung dieser Institutionen zu stärken. Zu den Aufgaben zählen die strategische Ausrichtung und Optimierung von Prozessen in sozialen Organisationen, Budget- und Ressourcenmanagement, Personalführung, sowie die Qualitätssicherung der erbrachten Dienstleistungen. Ziel ist es, soziale Projekte und Einrichtungen so zu gestalten, dass sie nachhaltig wirtschaften und gleichzeitig den sozialen Anforderungen gerecht werden.
Wie läuft das Studium zum Sozialmanager ab?
Die Ausbildung zum Sozialmanager erfolgt üblicherweise durch ein Studium, das an Fachhochschulen, Universitäten oder Berufsakademien angeboten wird. Oft handelt es sich um ein duales Studium in Sozialmanagement, bei dem theoretische Kenntnisse mit praktischen Erfahrungen kombiniert werden. Der offizielle Abschluss des Studiengangs ist meist der Bachelor of Arts (B.A.). Die theoretische Ausbildung vermittelt grundlegendes Wissen in Betriebswirtschaft und Sozialwissenschaften, während Praxisphasen einen direkten Einblick in die Arbeit sozialer Einrichtungen geben. Wer sich nach dem Bachelorstudium weiter spezialisieren möchte, kann auch einen Master of Arts in Sozialmanagement absolvieren. Neben dem Studium bieten einige Institutionen auch Weiterbildungen im Bereich Sozialmanagement an.
Voraussetzungen für das Studium
Für die Aufnahme eines Studiums als Sozialmanager ist in der Regel die allgemeine Hochschulreife oder die Fachhochschulreife erforderlich. Zusätzlich wird oft Wert auf Vorerfahrungen im sozialen Bereich gelegt, zum Beispiel durch ein Praktikum oder eine abgeschlossene Ausbildung in einem verwandten Berufsfeld. In einigen Schulfächern werden wichtige Grundlagen vermittelt, die bei einem Sozialmanagement-Studium von Vorteil sein können. Gute Kenntnisse in Sozialkunde, Wirtschaft und Recht, Mathematik und Englisch sind wünschenswert.
Dauer und Ausbildungsorte
Die Regelstudienzeit für das Sozialmanagement-Studium im Bachelor beträgt sechs bis acht Semester (drei bis vier Jahre). Studiengänge für Sozialmanager werden an verschiedenen Hochschulen in Deutschland angeboten, darunter sowohl staatliche als auch private Einrichtungen. Die Struktur des Studiums umfasst Module in Betriebswirtschaft, Sozialrecht und Sozialpädagogik. Insgesamt werden etwa 180 bis 210 Leistungspunkte (ECTS) erworben.
Das grundständige Studium wird unter anderem von der Hochschule Kempten und der Hochschule Nordhausen angeboten. Einen Master in Sozialmanagement bieten zum Beispiel die Evangelische Hochschule für Soziale Arbeit in Dresden oder die Fachhochschule Potsdam an. An einigen privaten Instituten wie der Hochschule Fresenius oder der Internationale Hochschule (IU) gibt es Sozialmanagement auch als Fernstudium. An der Hochschule Kempten ist das Bachelorstudium folgendermaßen strukturiert:
Studienphase | Semester | Inhalte |
Basisstudium | 1. bis 3. Semester | Grundlagen in Betriebswirtschaftslehre, Recht, Methoden, sowie sozialwissenschaftliche und sozialwirtschaftliche Bezüge. |
Vertiefungsstudium | 4. Semester | Aufgaben des Sozialmanagements, Finanzierung, Personalmanagement, Organisationslehre, Qualitätsmanagement, Angewandte Sozialforschung, Kompetenzfelder wie Interkulturalität, Evaluation, Coaching, Teilhabe- und Fürsorgerecht. |
5. Semester | Theoretische Vertiefung mit stärkerem Anwendungsbezug. | |
6. Semester | Praxissemester oder Auslandsschwerpunkt an einer Partnerhochschule. | |
7. Semester | Kombination von Wissen, Projekt- und Praxiserfahrung, sowie Studienabschluss mit der Bachelorarbeit. | |
Studienschwerpunkte | 6. oder 7. Semester | Zwei aus den Folgenden sind zu wählen: Social Economy, Human Resource Management, Nachhaltiges Sozialmanagement, Internationales Sozialmanagement, International Social Services Management (Auslandsschwerpunkt). |
Abschluss | Nach dem 7. Semester | Bachelorarbeit und Verleihung des akademischen Grads Bachelor of Arts (B.A.). |
Inhalte und Aufbau des Studiums
Ein typisches Sozialmanagement-Studium gliedert sich in verschiedene Module, die sowohl theoretische als auch praktische Inhalte abdecken. Beispielhaft sind hier die verschiedenen Module im Bachelorstudium an der Hochschule Nordhausen dargestellt:
Modulname | Inhalte | ECTS | Semester |
Einführung in das Sozialmanagement | Managementbegriffe, Grundlagen der Betriebswirtschaftslehre und Volkswirtschaftslehre, Finanzierung, Personalmanagement, Sozialwirtschaftliche Arbeitsfelder. | 5 | 1 |
Organisation, Personal und Kommunikation | Organisationstheorien, Grundlagen des Personalmanagements, Kommunikationstechniken und Reflexion, Gruppenprozesse und Feedback. | 10 | 1 |
Wissenschaftliches Arbeiten | Grundlagen des wissenschaftlichen Arbeitens, Techniken des wissenschaftlichen Schreibens, Materialbeschaffung und -auswahl, Zitationsmethoden. | 5 | 1 |
Einführung in das Recht der Sozialen Arbeit | Grundlagen des Sozialrechts, Normensysteme, rechtliche Grundlagen der Sozialen Arbeit, Verwaltungsverfahren, Sozialgerichtsbarkeit. | 5 | 1 |
Rechnungswesen I | Grundlagen der Buchführung und Bilanzierung, Eröffnungsbilanz, doppelte Buchführung, Jahresabschlüsse, Pflegebuchführungsverordnung. | 5 | 2 |
Grundlagen Sozialer Arbeit I | Arbeitsfelder und Institutionen des Sozial- und Gesundheitswesens, Handlungskonzepte und Methoden der Sozialen Arbeit, Internationale Projektwoche. | 10 | 2 |
Sozialwissenschaftliche Perspektiven | Soziologie, Sozialpsychologie, Arbeits- und Organisationspsychologie. | 7,5 | 2 |
Sozialleistungs- und -verfahrensrecht | Sozialleistungsrecht, Leistungserbringung im Gesundheits- und Pflegebereich, rechtliche Grundlagen der Leistungserbringung. | 5 | 2 |
Projektmanagement und Digitalisierung | Grundlagen des Projektmanagements, Digitalisierung in der Sozialwirtschaft, Einführung in Wirtschaftsinformatik, Softwarelösungen. | 5 | 3 |
Rechnungswesen II und Finanzierung | Kosten- und Leistungsrechnung, Investitions- und Finanzierungsinstrumente, strategische und operative Finanzierungsplanung. | 7,5 | 3 |
Personalmanagement und Arbeitsrecht | Strategisches Personalmanagement, arbeitsrechtliche Grundlagen, Konfliktlösung und Personalstrategien. | 5 | 3 |
Qualitätsmanagement | Konzepte und Instrumente des Qualitätsmanagements, Spezifika sozialwirtschaftlicher Organisationen. | 5 | 3 |
Rechtsformen und Steuerrecht sozialwirtschaftlicher Organisationen | Gemeinnützigkeit, Steuerrecht für Non-Profit-Organisationen, Rechtsformen wie Verein, Stiftung, GmbH. | 5 | 3 |
Berufspraktisches Semester | Praktikum in einer sozialen Einrichtung, Reflexion der Berufserfahrungen, Erstellung eines Praxisberichts. | 30 | 4 |
Führen in Veränderungsprozessen | Personalführung, Organisationsentwicklung, Change-Management, Interventionsdesigns. | 5 | 5 |
Marketing in der Sozialwirtschaft | Grundlagen des Marketings, Kommunikationspolitik, Entwicklung von Marketingstrategien für soziale Organisationen. | 5 | 5 |
Controlling | Operatives und strategisches Controlling, Budgetierung, Kennzahlensysteme, Balanced Scorecard. | 5 | 5 |
Vertiefungsfach: Finanzmanagement | Finanzstrategien, Sonderfinanzierungsformen, Risikomanagement, integrierte Steuerungssysteme. | 20 | 5–6 |
Vertiefungsfach: Personalmanagement und Arbeitsrecht | Theorien des Personalmanagements, arbeitsrechtliche Anwendungen, kollektives Arbeitsrecht, Konfliktlösungen. | 20 | 5–6 |
Passt das Studium als Sozialmanager zu mir?
Das Studium zum Sozialmanager richtet sich an Menschen mit sozialem Engagement und einer Affinität zu organisatorischen sowie betriebswirtschaftlichen Themen. Wer Freude an der Zusammenarbeit mit Menschen hat, empathisch ist und Führungsaufgaben übernehmen möchte, ist in diesem Studiengang gut aufgehoben. Persönliche Kompetenzen wie Kommunikationsfähigkeit, Organisationstalent und eine hohe soziale Verantwortung sind ebenfalls essentiell.
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Sozialmanager – Gehalt im Studium
Während des Studiums zum Sozialmanager variiert das Einkommen je nach Ausbildungsmodell. An einigen Hochschulen, wie zum Beispiel der Hochschule Nordhausen oder der Hochschule Kempten, kann sowohl dual als auch regulär studiert werden. Für eine duale Ausbildung empfiehlt die Hochschule Kempten den Praxispartnern ein Gehalt von mindestens 1.000 Euro pro Monat. Kosten für Studiengebühren und Lehrmaterialien sind hochschulabhängig. An staatlichen Hochschulen fallen meist geringere Gebühren an, während private Hochschulen höhere Kosten verursachen können. So betragen die Kosten an der privat geführten IU beispielsweise mindestens 249 Euro pro Monat.
Sozialmanager – Gehalt im Berufsleben
Im Berufsleben als Sozialmanager hängt das Gehalt von der Größe der Organisation, der Position sowie der Berufserfahrung ab. Einstiegsgehälter bewegen sich zwischen 2.500 und 3.000 Euro monatlich. Mit zunehmender Erfahrung und in Führungspositionen können Gehälter bis zu 4.500 Euro brutto erreicht werden.
Wie sieht der Berufsalltag als Sozialmanager aus?
Der Berufsalltag als Sozialmanager umfasst die Planung und Steuerung sozialer Projekte, die Koordination von Teams, sowie die Verwaltung von Budgets. Sozialmanager arbeiten mit Behörden, Organisationen und der Öffentlichkeit zusammen und benötigen dafür Kommunikationsstärke, strategisches Denken und Flexibilität. Schwerpunkte können je nach Spezialisierung variieren, etwa in Personalmanagement oder interkultureller Zusammenarbeit.
Aufgaben als Sozialmanager
Die Aufgaben, die man als Sozialmanager erfüllt, sind vielfältig und reichen von der Optimierung betrieblicher Abläufe über die Planung und Umsetzung von Projekten bis hin zur Sicherstellung der Finanzierung sozialer Einrichtungen. Zusätzlich gehören die Mitarbeiterführung sowie die Kommunikation mit Förderern und Partnern zum Berufsalltag.
Wo kann man als Sozialmanager arbeiten?
Sozialmanager finden Beschäftigung in sozialen Einrichtungen, Non-Profit-Organisationen, kommunalen Verwaltungen, sowie in internationalen NGOs. Zu den typischen Arbeitgebern gehören Pflegeeinrichtungen, Jugendzentren, Stiftungen und soziale Dienstleistungsunternehmen.
Arbeitszeiten als Sozialmanager
Die Arbeitszeiten liegen meist regulär an Werktagen, können jedoch projektabhängig variieren. In leitenden Positionen oder bei internationalen Projekten können flexible Arbeitszeiten und gelegentliche Wochenendarbeit erforderlich sein.
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Welche Berufsperspektiven hat man als Sozialmanager?
Die Nachfrage nach qualifizierten Sozialmanagern wächst stetig, da soziale Einrichtungen zunehmend wirtschaftlich agieren müssen. Neben der Arbeit in klassischen sozialen Einrichtungen eröffnen sich auch Chancen in angrenzenden Bereichen wie dem Gesundheitsmanagement oder der öffentlichen Verwaltung.
Weiterbildung und Fortbildung
Fort- und Weiterbildungen im Sozialmanagement bieten die Möglichkeit, sich auf Themen wie Qualitätsmanagement oder Finanzplanung zu spezialisieren und damit ihre Karrierechancen zu erhöhen. Bachelorabsolventen können außerdem ihr Studium in einem weiterführenden Studienfach fortsetzen, wie zum Beispiel im Master Sozialmanagement, Soziale Arbeit oder Sozialökonomie.
Passende Jobs
Passende Jobs im Sozialmanagement findet man bei Sozial-Karriere. Hier gibt es Jobs als Sozialmanager, Jobs als Qualitätsmanager und Jobs als Integrationsmanager.