Als Waldpädagoge verbindet man Umweltbildung, Forstwirtschaft und nachhaltige Entwicklung in einem vielseitigen Berufsfeld. Wer als Waldpädagoge tätig ist, vermittelt Wissen über den Wald und seine ökologischen Zusammenhänge auf anschauliche Weise und schafft Naturerlebnisse für verschiedene Zielgruppen. Die Waldpädagogik-Ausbildung führt über das „Zertifikat Waldpädagogik“, das sowohl pädagogische als auch forstliche Inhalte umfasst. Der Berufsweg bietet zahlreiche Einsatzmöglichkeiten, von Bildungseinrichtungen über Forstbetriebe bis hin zu Umweltorganisationen. Wie der Einstieg in den Beruf gelingt und welche Aufgaben, Gehalt und Arbeitsalltag einen dort erwarten, behandelt der folgende Artikel.
Waldpädagogik: Was macht man als Waldpädagoge?
Ein Waldpädagoge bringt Menschen die Bedeutung des Waldes näher, indem er sie zu direkten Naturerfahrungen anleitet. Dabei werden ökologische, wirtschaftliche und soziale Aspekte der Forstwirtschaft und Nachhaltigkeit vermittelt.
Die Hauptaufgaben bestehen in der Planung und Durchführung von waldpädagogischen Programmen. Zielgruppen sind Kinder, Jugendliche, Erwachsene und Senioren, die durch verschiedene Methoden – wie Waldführungen, Workshops, interaktive Lernprojekte sowie Exkursionen, spielerische Aktivitäten oder handlungsorientierte Projekte – den Wald mit allen Sinnen erleben. Auch das Erstellen von Lehrmaterialien sowie die Mitarbeit an Umweltbildungsprojekten gehören dazu. Dabei ist oft die Zusammenarbeit mit Förstern, Lehrkräften und Umweltbildnern gefragt.
Wie läuft die Waldpädagogik-Ausbildung ab?
Die Ausbildung erfolgt nicht im klassischen Ausbildungssystem, sondern in Form einer berufsbegleitenden Fortbildung. Angeboten wird sie von verschiedenen Bildungseinrichtungen, die oftmals eng mit der Verwaltung der jeweiligen Bundesländer bzw. der Region zusammenarbeiten. Nach Abschluss der Ausbildung erhält man das Zertifikat Waldpädagogik, das bundesweit anerkannt ist.
Voraussetzungen für die Waldpädagogik-Ausbildung
Die Zulassung zur Ausbildung setzt eine abgeschlossene Berufsausbildung voraus. Geeignete Vorbildungen sind insbesondere Berufe im pädagogischen oder forstlichen Bereich. In Einzelfällen können Interessierte mit nachgewiesener persönlicher Eignung, etwa durch ehrenamtliche Tätigkeiten oder Berufserfahrung, zugelassen werden. Zudem müssen ein erweitertes Führungszeugnis sowie ein Erste-Hilfe-Kurs vorgelegt werden, wenn dieser nicht Teil der Ausbildung ist.
Dauer und Aufbau der Waldpädagogik-Ausbildung
Die Dauer der Ausbildung variiert je nach Anbieter und eigener Planung. Je nach Bundesland dauert sie ein bis zwei Jahre. Neben Theorieunterricht gibt es einen hohen Praxisanteil, der unter anderem ein Praktikum mit 40 Stunden waldpädagogischer Arbeit beinhaltet. Die Module beinhalten Themen wie Forstwirtschaft, Ökologie, nachhaltige Entwicklung sowie Methoden der Umweltbildung.
Waldpädagogik-Ausbildung: Inhalte und Abschluss
Die Weiterbildung vermittelt ein breites Wissen in verschiedenen Bereichen der Waldpädagogik. Sie gliedert sich in pädagogische und methodische Grundlagen sowie forstlich-ökologische Themen. Der Aufbau der Weiterbildung, der in bundesübergreifenden Mindeststandards festgehalten wurde, ist im Folgenden dargestellt:
Art des Moduls | Inhalt | |||
Grundmodule | Pädagogische Grundlagen (mind. 3 Tage) | Forstlich-ökologische Grundlagen (mind. 3 Tage) | ||
Aufbaumodule | Modul A Forstliche und ökologische Inhalte vermittelt mit zielgruppenspezifischer Methodik (mind. 5 Tage) | Modul B Spezifische pädagogische und methodische Inhalte, Training (mind. 3 Tage) | Modul C Rechtliche und organisatorische Inhalte (mind. 1 Tage) | Modul D Wahlkurse (mind. 3 Tage) |
Praxis | Praktikum (mit Betreuung 40 Stunden) | |||
Praktische Prüfung (1 Tag) |
Die Prüfung besteht in der Regel aus der schriftlichen Planung einer Maßnahme anhand einer zugeordneten Aufgabe. Darauf folgt die praktische Durchführung, während der die bearbeitete Prüfungsaufgabe mit einer Teilnehmergruppe umzusetzen ist. Hierbei wird die didaktische, methodische und inhaltliche Umsetzung unter Beachtung der Bedürfnisse der Teilnehmergruppe und sicherheitsrelevanter Aspekte der erstellten schriftlichen Vorbereitung geprüft. In einem Kolloquium müssen im Anschluss Planung, Durchführung, Zielerreichung sowie die Fachkompetenz reflektiert werden.
Passt die Ausbildung als Waldpädagoge zu mir?
Für den Beruf des Waldpädagogen sollte man Begeisterung für die Natur mitbringen und Freude daran haben, Menschen Wissen über den Wald zu vermitteln. Kommunikationsfähigkeit, pädagogisches Geschick und eine strukturierte Arbeitsweise sind ebenso wichtig wie ein grundlegendes Verständnis ökologischer Zusammenhänge. Auch körperliche Fitness spielt eine Rolle, da viele Veranstaltungen draußen stattfinden und Bewegung über mehrere Stunden hinweg beinhalten können.
Waldpädagoge – Kosten der Weiterbildung
Da die Waldpädagogik-Ausbildung in Form einer Fortbildung erfolgt, wird während dieser Zeit kein Gehalt gezahlt. Im Gegenteil, für die Teilnahme an den Kursen fallen in der Regel Gebühren an, die sich je nach Anbieter bzw. Bundesland unterscheiden. Hinzu kommen mögliche Kosten für Unterkunft, Verpflegung und Anreise. In Bayern müssen Teilnehmende beispielsweise 1.870 Euro für die gesamte Weiterbildung aufbringen, in Hessen liegen die Kosten bei 1.610 Euro.
Waldpädagoge/in Stellenangebote
Waldpädagoge – Gehalt im Berufsleben
Das Gehalt eines Waldpädagogen hängt von der Anstellung und der Berufserfahrung ab. Das Median-Gehalt liegt bei 4.449 Euro brutto im Monat bei einer groben Gehaltsspanne zwischen 4.000 und 5.000 Euro.
Wie sieht der Berufsalltag als Waldpädagoge aus?
Der Arbeitsalltag ist abwechslungsreich und richtet sich nach den Zielgruppen und dem jeweiligen Arbeitsumfeld. Die meiste Zeit verbringt ein Waldpädagoge im Freien, wo er Gruppen durch den Wald führt, Lehrveranstaltungen gestaltet oder Projekte zur Umweltbildung durchführt.
Wo kann man als Waldpädagoge arbeiten?
Mit einer Waldpädagogik-Ausbildung findet man Beschäftigung in Forstverwaltungen, Naturschutzzentren, Schulen, Umweltorganisationen oder privaten Bildungseinrichtungen wie zum Beispiel Waldkindergärten. Auch Freiberufler können als Waldpädagogen tätig sein und ihre eigenen Programme anbieten.
Arbeitszeiten als Waldpädagoge
Die Arbeitszeiten sind flexibel und hängen stark von den angebotenen Programmen ab. Neben regulären Arbeitszeiten an Wochentagen können auch Einsätze an Wochenenden erforderlich sein, insbesondere bei Ferienprogrammen oder Veranstaltungen für Erwachsene.
Waldpädagogik: Welche Berufsperspektiven hat man als Waldpädagoge?
Die Nachfrage nach qualifizierten Waldpädagogen steigt, da Umweltbildung vor allem im Kontext des Klimawandels eine immer größere Rolle spielt. Besonders in Schulen, Naturschutzorganisationen und Forstverwaltungen werden Fachkräfte mit einer Waldpädagogik-Ausbildung gesucht, die Bildung für nachhaltige Entwicklung vermitteln können.
Weiterbildung und Fortbildung
In der Waldpädagogik gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich auf Teilgebiete oder auch benachbarte Gebiete zu spezialisieren. So bietet der Bundesverbrand für Natur- und Waldkindergärten beispielsweise eine Weiterbildung zur Fachkraft für Natur Psychomotorik und eine Weiterbildung zum Kräuterpädagogen an. Der „Jugend in Berliner Wäldern e.V.“ bietet darüber hinaus Weiterbildungen zum Waldcoach in zehn Modulen an, die Fachkräften aus verschiedenen Bereichen offensteht.
Passende Jobs
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